HALLOWEEN in Italien – Wo es richtig gruselig wird…

Im Bild/Montage: Corinaldo in den Marken

Die gruseligste Nacht des Jahres. Keine Überraschung, dass Italien auch Halloween in aller Opulenz feiert. Gleich zwei Städte konkurrieren um den Titel „Grusel-Hauptstadt“. Jede Region in Italien hat ihre eigenen Traditionen und Bräuche rund um Halloween.

Nicht nur die Nacht des 31. Oktobers ist in Italien wichtig. Schon seit Jahrhunderten werden an den katholischen Feiertagen „Allerheiligen“ und „Allerseelen“, 1. und 2. November, den Verstorbenen gedacht und an die Toten erinnert.

Borgo a Mozzano: Mit dem Teufel auf der Brücke feiern

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Die „Teufelsbrücke“ in der Toskana, perfekt für Halloween
Foto/Montage: travelview/Getty Images, pixelshotvia canva.com

Das mittelalterliche Dorf Borgo a Mozzano in der Toskana ist eines der beliebtesten Ziele für Halloween in Italien – nach eigenen Angaben die größte Halloweenfeier des Landes.

Vom 28. Oktober bis zum 31. Oktober ziehen zum 28. Mal Tausende Menschen als Zombies, Hexen und Vampire durch die Altstadt. Vier Tage lang dreht sich alles um Geister, Vampire, Gespenster.

Mehr als 80 Familien aus dem 7000-Menschen-Städtchen beteiligen sich bei den Halloween-Vorbereitungen. Eine Auswahl aus dem Programm: mehr als 30 Veranstaltungsräume, dazu dutzende Open-Air-Veranstaltungen, von Live-Music bis Schauspielaufführungen, Magier-Shows, dazu natürlich Street Food Stände, Live Music und DJs. Höhepunkt ist das Feuerwerk an der Teufelsbrücke, Thema: „Der Zorn des Luzifers“. Getanzt wird danach die ganze Nacht.

Im Video: Die Geisterstunde…
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…ein Dorf zum Gruseln
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Corinaldo: Hier tanzen die Hexen

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„Das Fest der Hexen“ in Corinaldo in den Marken, Halloween-Hauptstadt Nummer 2
Foto/Montage: gun75/Getty Images, cottonbro/Pexels via canva.com

Auflauf der Hexen und Magier. Corinaldo in den Marken wurde als eines der schönsten Dörfer gewählt – und ist nach eigenen Angaben außerdem Hauptstadt des Halloweens in Italien. Die Gruselnacht ist auch hier fast schon Herbstkarneval, gefeiert wird drei Tage lang. Die Premiere fand 1997 statt. Los geht das „Hexenfest“, „La Festa delle Streghe“ am 31. Oktober um 17.17 Uhr.

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Straßenkünstler präsentieren sich in den Gassen
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Eine Kleinstadt im Hexenfieber

Neben sensationell dekorierten Häusern und Straßen gibt es dutzende Veranstaltungen. Kabarett, Straßentheater Musik, pädagogische Workshops für Kinder, die Wahl der „Miss Hexe“ und mehr. An der Vorbereitung der Hexenfeier sind 600 Frauen und Männer auf dem Dorf beteiligt.

Totenköpfe und andere Halloween-Traditionen in Italien

close up photo of skull
„Halloween“-Bräuchen haben in manchen italienischen Regionen eine Jahrhunderte alte Tradition
Photo by Mitja Juraja on Pexels.com
Eine alte Frau mit Haken auf Sardinien

Die Spuknacht dreht sich um Nudeln. Auf Sardinien hat Halloween viele Bezeichnungen, im Süden heißt der Tag „Is Animeddas“ im Süden und „Su Mortu Mortu“ im Norden.

Am Abend des 1. November muss man dem Volksglauben eine Portion auf seinem Pastateller übrig lassen – für „Maria Punta’a Oru“. Maria ist eine alte Frau, die wenn sie nicht satt wird, dir ihren Haken („Punta’a Oru“) in den Bauch sticht, um deine Nudeln zu essen.

Geschenke von Toten auf Sizilien

„Festa dei Morti“: In Sizilien kriegen die Kindern an Allerseelen Geschenke von verstorbenen Verwandten, wenn sie brav waren. In dem „Cannistro“ für die Kinder sind vor allem Süßigkeiten, besonders beliebt sind Kekse in Knochenform („ossa ri morti“).

Der Geschenke-Brauch ist so verbreitet, dass es auf der Insel Last-Minute-Märkte für Halloween-Süßigkeiten gibt, die sogenannten“ Totenmärkte“. Ein süßer Brauch rund um Halloween in Italien.

Fegefeuer-Nacht in Apulien

„Die Nacht der Lagerfeuer und Fegefeuer-Köpfe“. In dem apulischen Dorf Orsara feiert man die Nacht der “falò e teste del Purgatorio”. Diese Tradition ist mehr als 1000 Jahre alt. Vom 1. November auf den 2. November wurden damals schon Kürbisse mit ausgeschnittenem Kreuz und brennender Kerze vor die Häuser gestellt, um die Seelen der Verdammten vom Mahl für die Verstorbenen fernzuhalten.

Um Mitternacht zogen früher schwarz gekleidete Männer mit Kapuzen-Umhängen umher, klopften an die Türen und baten um „l’aneme di murt“, die „Seelen der Toten“. Damit meinten sie die Reste des Festmahls, die sie an die Armen weiterverteilten. Da sie eine Laterne in der Hand hatten, wurde der Umzug „Fucacoste“, mit Feuer genannt.

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So wird die Fegefeuer-Nacht heute gefeiert

Totenschädel in Kalabrien

Spenden für Schädel. Rund um Halloween gehören Kürbisse auch zur Tradition Kalabriens, insbesondere in Serra San Bruno, Provincia di Vibo Valentia. Hier werden Kürbisse als Totenkopf, als „coccalu di muortu“ geschnitzt. Damit ziehen die Kinder durch die Straßen und fragen „Mi lu pagati lu coccalu?“ („bezahlst du mir den Schädel?“).

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Die Geister der Toten in den Abbruzzen

Touren mit Totenkopf. In den Abruzzen werden Kürbisse „Cocce de morte“, Totenköpfe genannt. Damit im Arm laufen die Kinder von Tür zu Tür und stellen die Geister der Toten, „l’aneme de le morte!“ vor. Dafür gibt es Süßes, Trockenfrüchte oder Kleingeld.

jack o lantern decor on grass
Kürbisse gibt es rund um Halloween in allen Variationen in Italien
Symbolfoto: Rahul Pandit on Pexels.com
Das Fest des Kürbis im Friaul

Das Fest des Kürbis. Im Friaul wird das alte keltische Neujahr mit der „Fiesta dalis Muars“, dem Kürbisfest gefeiert. Im Mittelpunkt steht der Kürbis, der ausgehöhlt und beleuchtet vor die Haustüren gestellt wird, um sich bei den Geistern einzuschmeicheln. Dem Volksglauben nach steigen in dieser Nacht die Toten aus den Gräber und pilgern zu Gotteshäusern. Wer bei einem dieser Besuche eine Kirche betritt, stirbt dem Glauben nach am nächsten Morgen.

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Speisen für die Armen

Ein Fest der Nächstenliebe. In der Provinz Massa Carrara in der Toskana wird der „Bèn d’i Morti „gefeiert. An dem Tag gedenkt man seiner verstorbenen Verwandten, im dem man den Armen Essen (und Trinken) spendierte. In Castelpoggio di Carrara werden auch heute noch offene Mittagessen für alle organisiert.

Mahlzeiten für die Verstorbenen

Alle zu Tisch. Im Aostatal und im Piemont gibt es zwei ähnliche Traditionen: Für die Verstorbenen wird ein großzügiger Tisch gedeckt, dann geht man auf den Friedhof, damit die Verstorbenen in Ruhe speisen können. Es heißt, dass die Geister während dieser Mahlzeiten Vorhersagen machen.

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Unsere Berichte & Reportagen


geschrieben von Pietro Perroni, zuerst veröffentlicht am 27. September 2022

Quellen: eigene Recherche und Erfahrungen

Titelbild – Montage: Foto/Montage: Rimbalzino/Getty Images, 19141918/pixabay via canva.com

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