Italiens Metropole – Alles Wichtige über MAILAND

Italiens Wirtschaftsmotor, Mode-Metropole, eine berühmte Oper, zwei erfolgreiche Fußballvereine, sieben Universitäten mit fast 200.000 Studenten, Feinschmecker-Paradies, Finanzzentrum und seit neuestem auch Fahrradstadt: Mailand hat unglaublich viele Gesichter. Hier erfährst du alles Wichtige über die Hauptstadt der Lombardei, die zweitgrößte Stadt Italiens.

Mailand heute

Mit etwa 1,4 Millionen Menschen ist Mailand die zweitgrößte Stadt Italiens, außerdem Hauptstadt der Region Lombardei. Die Metropolitanstadt, die Città Metropolitana di Milano ist mit etwa 3,3 Millionen Einwohner*innen außerdem der größte Ballungsraum Italiens.

Mailand ist Italiens führende Kultur-, Medien- und Modemetropole und Sitz der italienischen Börse. Hier liegen sieben Universitäten mit fast 50 Fakultäten. 11 Prozent aller Studenten gehen hier zur Uni, etwa 185.000 junge Menschen. Kaiserin Maria Theresia von Österreich gründete im Jahr 1776 die Mailänder Akademie für bildende Kunst. Seit 1807 kann man am “Conservatorio Giuseppe Verdi” Musik studieren, heute mit knapp 2.000 Studenten die größte Musikhochschule Italiens.

Messestadt & Millionen Besucher

Mailand ist Europas größte Messestadt. Dank ihrer günstigen Lage in der Po-Ebene ist die Metropole auch ein Knotenpunkt des Schienen- und Autobahnnetzes, Hier kreuzen sich die Autobahnen A1 (nach Rom und Neapel), A4 (Turin–Triest), A7 (nach Genua) sowie die A8/A9 (Verbindung zur Schweiz). Daneben ist Mailand mit drei internationalen Flughäfen zweitgrößtes Drehkreuz Italiens.

Von 12. bis zum 19. Jahrhundert wurde Mailand auch über Wasserstraßen, die sogenannten Navigli mit ganz Nord-Italien verbunden. Das System von Kanälen und Wasserstraßen, deren Bau sieben Jahrhunderte dauerte, reichte bis zur Adria, dem Lago Maggiore, Comer See, bis in die Schweiz und verband Mailand mit Nord-Europa. Einige Kanäle existieren heute nicht mehr. Das Viertel um den Naviglio Grande ist heute ein beliebtes Ausgehviertel mit vielen Restaurants und Bars.

Highlights für Touristen

Mehr als sechs Millionen Besucher kommen jedes Jahr nach Mailand. Die Stadt bietet UNESCO-Weltkulturerbe wie den Mailänder Dom und die Dominikanerkirche Santa Maria delle Grazie, die Oper Scala, Feinschmecker-Lokale, historische Bauten und Kunstwerke, Museen und Gallerien, außerdem Einkaufen ohne Ende.

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Der Dom von Mailand

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Die Galleria Vittorio Emanuele II.

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Die weiße Wildsau und Mailand: Die Geschichte

Eine weiße Wildsau soll entscheidend gewesen sein für die heutige Lage von Mailand. 600 vor Christus soll dem gallischen König Bellovesco genau an dieser Stelle eine magische Sau erschienen sein, der Sage nach. Die weiße Wildsau war seitdem das erste Symbol der Stadt, wie man heute noch auf der Piazza Mercanti sieht.

Die Römer eroberten Mailand im 2. Jahrhundert vor Christus. Die Stadt, die damals noch Mediolanum hieß (lateinisch für zentral gelegen), war von 286 bis 402 Hauptstadt des westlichen römischen Reiches. Eine 4,5 Kilometer lange Stadtmauer mit Wassergraben und sechs Stadttoren mit Zugbrücken schützte die Stadt damals.

Der Luxus der Römer

Die Stadt florierte unter den Römern, wurde zu einer reichen Stadt. Auf einer Fläche von 14.500 Quadratmeter ließen die Römer damals sogar Thermen errichten. (Davon stehen heute noch die Säulen in San Lorenzo).Sportliche Wettkämpfe fanden auf dem 450 x 85 Meter großem Circo Mediolanum statt. Daneben gab es ein Riesentheater mit einem Durchmesser von 95 Metern und Platz für 8.000 Gäste.

Im Jahr 1126 nahm König Barbarossa die Stadt ein und zerstörte sie bis auf wenige Kirchen fast vollständig.

Aufgrund seiner zentralen Lage in der Po-Ebene war Milano immer wieder Ziel von Eroberungen. Die Stadt unterstand in ihrer Geschichte deutschem, österreichischem, außerdem spanischem und französischem Einfluss.  Nach der Gründung Italiens 1861 wuchs Mailand zur größten Industriestadt des Landes.

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Die grüne Politik von Mailand

Mailand ist die Hauptstadt der Region Lombardei, der bevölkerungsstärksten Region Italiens. Politisch ist die Stadt italienweit einmalig. Während die Grünen im ganzen Land nur eine Randerscheinung sind, hat Bürgermeister Beppe Sala im Oktober 2021 seine Wiederwahl haushoch gegen die im Norden traditionell starken Rechten gewonnen.

In der Pandemie baute der da noch parteilose Sala die Radwege in Milano massiv aus, verdreifachte damit die Zahl der Radfahrer. Bis 2030 soll die Stadt komplett schadstofffrei sein und damit ein Vorbild für Italien und die ganze Welt. Hier gibt es Rad- und Scooter-Sharing-System, darunter schon mehr als 20 Prozent E-Bikes. Bis 2030 sollen außerdem alle öffentlichen Busse elektrisch fahren.

Vorbild für Europa?

Auch das Konzept der „Stadt der 15 Minuten“ wird aktuell massiv umgesetzt. Sala will damit die Viertel zu Zentren des Alltags ausbauen, mit Schulen, medizinischer Versorgung, Parks und Sport. Der Verkehr soll sich dann automatisch reduzieren. Aktuell renoviert die Stadt außerdem die 70.000 Sozialwohnung und macht sie asbestfrei. Jeder 10. Mailänder wohnt in einer Sozialwohnung.

Daneben soll die Stadtverwaltung weiter digitalisiert werden. Schon heute lassen sich gut 70 Prozent der Dokumente für die Bürger digital herunterladen.

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Geballte Kultur in Mailand

Alles aus MILANO ist weltberühmt: die Kunst, die Oper, die Musik, außerdem die Mode und die Museen. Das berühmtes Wandgemälde Das Abendmahl  von Leonardo da Vinci kann heute im Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie besichtigt werden. Die Pinacoteca di Brera, die im barocken Palazzo di Brera liegt, gilt als bedeutendste Gemäldegalerie der Stadt.

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Einfach prachtvoll! Das Teatro alla Scala in Mailand
Photo by Alexandro D’Elia on Pexels.com

Künstler wie Gioseppe Caimo, Giuseppe Verdi und Giulio Gatti-Casazza lebten und komponierten in Mailand. Das Teatro alla Scala, auch kurz die Scala, ist eines der bekanntesten und bedeutendsten Opernhäuser der Welt. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1778 fanden viele Erstaufführungen bekannter Opern statt, beispielsweise Nabucco von Verdi oder Madama Butterfly von Giacomo Puccini. Das traditionsreiche Piccolo Teatro di Milano war außerdem das erste Theater mit einem festen Ensemble in Italien.

Technik, Mode & mehr

Bei Museen gibt es das komplette Programm in Mailand. Das Naturhistorische Museum Mailands (gegründet 1838) zeigt Exponate aus der Naturgeschichte. Das Nationalmuseum für Naturwissenschaft und Technik „Leonardo da Vinci“ ist mit 25.000 m² das größte Technikmuseum Italiens. Das Castello Sforzesco beheimatet außerdem den größten Museumskomplex Mailands mit neun Museen und Kunstgalerien, von Antike über Archäologie bis Kunst. Und das war nur eine kleine Auswahl.

Neben Paris, New York und London zählt Mailand zu den führenden Modemetropolen der Welt. Viele berühmte italienische Modelabels wie Armani, Dolce & Gabbana, Prada, Valentino und Versace sind in Mailand zuhause. Zweimal im Jahr findet die Mailänder Fashion Week statt, die ein wichtiges Ereignis in der internationalen Modeszene ist.

green leafed trees near concrete buildings
Panoramaansicht auf Mailand: Das Zentrum ist durch Hochhäuser geprägt
Photo by Francesco Ungaro on Pexels.com

Das Stadtbild von Mailands Zentrum ist geprägt durch Hochhäuser und Hochhauskomplexe, die teilweise unter Denkmalschutz stehen oder mit Architekturpreisen ausgezeichnet wurden. Hierzu gehören auch der Torre Velasca, das Pirelli-Hochhaus, der Torre Unicredit und die grünen Türme Bosco Verticale.

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Italiens Wirtschaftsmotor

In Wirtschafts-, Finanz- und Industriefragen ist Mailand Italiens die klare Nummer 1 von Italien. Von den 200 größten Unternehmen des Landes hat etwa die Hälfte ihren Sitz hier. Wichtige Wirtschaftszweige sind die Automobilindustrie (u. a. mit Alfa Romeo und Pirelli), die Mode- und Bekleidungsbranche, die chemische Industrie, außerdem die Medizintechnik und Biotechnologie, die Medienindustrie, Maschinenbau und der Finanzsektor.

Als Sitz der Italienischen Wertpapierbörse und diverser Banke sowie aufstrebender FinTech-Unternehmen ist die Stadt das Finanzzentrum des Landes. Vor Jahren sorgte die L.O.V.E.-Skulptur vor der Mailänder Börse für eine Kontroverse in der Metropole. Mittlerweile gehört der Mittelfinger aber zum Stadtbild und ist als antikapitalistisches Statemen zur Touristenattraktion geworden.

Lombardei, unterwegs, Februar 2022, Winter, Foto Stephanei Kayser
Die Skulptur L.O.V.E. steht seit 2010 direkt vor der Mailänder Börse

Mailand ist die Medienhauptstadt Italiens. Hier sitzen die wichtige italienischen Medienkonzerne, Fernsehstationen, Verlage und Nachrichtenagenturen, sowie ein Zweigniederlassung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (RAI). Auch die Internet-Branche hat sich in Mailand angesiedelt. Die Stadt ist der größte Messeplatz Europas. Die Mailänder Möbelmesse ist die größte und bedeutendste ihrer Art weltweit.

Mit mehr als 3 Millionen Tourist*innen pro Jahr hat der Wirtschaftszweig ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaftsleistung der Stadt. Es gibt mehr als 400 Hotels, fast genauso viele Restaurants, Lokale, Imbisse, Cafés.

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Fußball und mehr

In der Stadt sind gleich zwei international erfolgreiche Fußballclubs zuhause, der AC Mailand und Inter Mailand. Beide Vereine spielen in der höchsten nationalen Spielklasse der Serie A. Milano ist dabei die einzige Stadt, in der zwei Champions-League-Sieger beheimatet sind.

Im Norditalien populären Rugby treten die Amatori Rugby Milano für Mailand an. Bisher holten die 18. Meisterschaften nach Hause. Auch im Basketball ist die Stadt mit Olimia Milano in Italien führend, 26 nationaler Meister, dreimal Europa-Pokalmeister. Ähnlich erfolgreich sind außerdem die örtlichen Eishockeyclubs.

Die bekannte Rennstrecke in Monza liegt nördlich von der Stadt. Mit dem Giro d’Italia endet das größte Straßenradrennen Italiens in der Regel in Milano. Zudem wird mit Mailand–Sanremo das längste Eintagesrennen im Profi-Radsport im Zentrum der Stadt gestartet.

Mit Cortina d’Ampezzo ist Mailand Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2026.

Mailands Kult-Bahn

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Die Tauben von Mailand

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geschrieben von Pietro Perroni, zuerst veröffentlicht am 12. November 2022

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