Die ewige Stadt, unglaublich schön und unglaublich alt. Damit du an deinen Rom-Besuch nur schöne Erinnerungen hast, solltest du die typischen Touristenfallen vermeiden. Entwarnung vorneweg: Im Allgemeinen Ist Rom sicher.
Die meisten Touristenfallen in Rom kann man vermeiden, indem man – trotz aller Begeisterung – ein bisschen Verstand anlässt. Mit mehr als 10 Millionen Besucher pro Jahr lockt die Hauptstadt automatisch auch Betrüger und Abzocker an. Das größte Problem sind Taschendiebe. Nach Barcelona ist Rom Europas Hauptstadt für Taschendiebe.
Die Brieftaschenfresser
Du bist in himmlischer Mission unterwegs zum Vatikan – darauf nehmen Roms Taschendiebe keine Rücksicht. Besonders beliebt: die Buslinien 40 und 64. Die werden auch “Brieftaschenfresser” genannt.
Die Linien sind die meist genutzten Verbindungen in Rom, verkehren zwischen Hauptbahnhof und Vatikan. Ein ständiges Rein und Raus, immer mal wieder ein Rempler – und schon war eine fremde Hand in deiner Tasche, ohne dass du etwas merkst.
Überall da, wo es eng und voll wird in Rom, sollte man seine Wertsachen gut verstaut haben (oder gar nicht erst mitnehmen).
P. S. – Auch in Rom hängt man die Tasche natürlich nicht zum Mitnehmen an die Stuhllehne, sondern behält sie auf Schoß, knotet sie ans Tischbein oder verstaut sie irgendwo in Fühl- und Sichtweite.
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Ein Tee mit dem Papst oder ein Kampf im Kolosseum?
Für fast alle Sehenswürdigkeiten kannst du dir auf den offiziellen Seiten die entsprechenden Eintrittskarten kaufen. Jede Menge Veranstalter versuchen aber auch vor Ort “Spezial-Touren” an den Mann und die Frau zu bringen:
Verkürzte bis gar keine Wartezeiten, Aussichten bis zum Mond oder mal einen Tee trinken mit dem Papst, bei einigen Veranstaltern scheint alles möglich. Willkommen in der Touristenfalle in Rom! Nicht alle Anbieter sind unseriös, aber auf der sicheren Seite bist du, wenn du dir die Tickets offiziell online oder an den offiziellen Kassenhäuschen kaufst. Selbst wenn die Warteschlange hier mal lang aussieht, geht es in der Regel schnell.
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Erst verhandeln, dann Foto
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Durchtrainierte Männer in knappen Uniformen mit glänzenden Schwertern oder Julius Caesar mit Lorbeerkranz, die perfekten Motirve für ein Erinnerungsfoto vom Kolosseum. Früher posierten die Foto-Gladiatoren der Neuzeit direkt vor der Arena, heute müssen sie mit mehr Abstand in den Straßen drum herum stehen (vor allem an der Villa Borghese). Wer ein Erinnerungsfoto mit ihnen machen will, muss bezahlen.
Achtung, ein Spezialfall der Touristenfalle in Rom. Um Streit zu vermeiden, vorher nach dem Preis fragen und gegebenenfalls verhandeln.
Rom hat kein Coperto!
In der Speisekarte solltest du unbedingt alles Kleingedruckte lesen, wenn du keine Überraschung bei der Rechnung erleben willst – wenn du in einem touristischen Lokal bist. In Rom und in der Region Latium ist das in Italien übliche Coperto per Gesetz verboten. Das Coperto ist eine Art Servicegebühr fürs Eindecken.
In seltenen Fällen findet man im Kleingedruckten in Touri-Fallen allerdings einen Hinweis, dass XY Prozent der Gesamtsumme für “irgendwas” berechnet werden, oder dass der ungefragt gebrachte Brotkorb Summe XY kostet. Eine ganz schön happige Touristenfalle in Rom!
Die Sache mit den Empfehlungen
Um so größer und touristischer die Stadt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass an einer Restaurant- oder Hotel-Empfehlung nicht nur der Gastronom verdient. Das ist grundsätzlich völlig in Ordnung, so lange die Empfehlung auch empfehlenswert ist.
Wenn dich der Taxifahrer aber nur zu dem einen Hotel in Rom bringen will, der Rezeptionist nur dieses eine Lokal empfiehlt (ohne überhaupt zu fragen, was du essen willst) und direkt reservieren will, dann kann man die Empfehlung vermutlich gepflegt in den Wind schießen. Frag nach einer erfundenen Alternative und warte die Reaktion ab – im Zweifelsfall geht es dann eher um Provisionen als um die perfekte Pasta. Wobei wird beim nächsten Punkt wären…
Lecker und bezahlbar italienisch essen
Je mehr Englisch und andere Fremdsprachen in der Außendarstellung eines Restaurants hängen, um so sicherer kannst du sein, dass du vor einer Touristenfalle stehst. Wenn den Italienern das Essen auch schmecken würde, würde sich das Lokal nicht an jedem ausländischen Gast versuchen. Guten Appetit in der typischen Touristenfalle in Rom!
Die Schinken-Pizza kostet nur 4,50 Euro, die Garnelen mit Gemüse und Salat nur 9 Euro – willkommen in der Touri-Falle. Kein Gastronom kann mit solchen Dumping-Preisen überleben. Entweder werden solche Preise quersubventioniert (im Zweifelsfall über Umwegen von dir oder durch ausgebeutete Angestellten) oder durch den Gebrauch minderwertiger Zutaten machbar.
Natürlich ist es günstiger außerhalb der Zentrums zu essen, aber vielleicht schmecken Spaghetti mit Blick aufs Kolosseum einfach besonders einmalig. Grundsätzlich gilt: Schau dir an, wer an den Tischen in den Restaurants sitzt (Römer oder Auswärtige) an, schau dir an, wie original die Speisekarte ist (Pizza Ananas und Schnitzel Pommes?). Sind die Preise jenseits von gut und böse, oder haben sie nur einen vertretbaren Nice-View-Aufschlag?
P. S. Die Wahrscheinlichkeit, dass du in Italien richtig mies isst, ist tatsächlich extrem niedrig.
Die freundlichen Afrikaner
Sie müssen irgendwie Geld für ihren Aufenthalt in Italien verdienen. Viele Touristen sind aber von den gut gelaunten Afrikanern genervt, die einen unterwegs in Rom immer mal wieder ansprechen.
Kommunikativ und lächelnd sprechen sie einen an (“Do you come from Africa?”) oder schenken einem ein Freundschafts-Armband oder einen “selbst geschnitzten afrikanischen Glücksbringer”, manchmal sind sie auch “gerade Vater geworden” – am Ende geht es in der Regel um Geld. Eine kleine Spende, eine kleine Hilfe, die Mutter ist krank oder Ähnliches.
Wenn du kein Geld geben möchtest, geh ohne etwas zu sagen direkt freundlich weiter und nimm nichts entgegen.
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Der Gentleman in Not
Bevorzugtes Arbeitsgebiet: die Straße. Wenn dich ein gut gekleideter Herr vor seinem relativ teuren Auto anspricht, weil er gerade “die Orientierung verloren hat” oder Ähnliches – Vorsicht! Wenn dieser Herr dann in eurem wirklich netten Gespräch auch noch seinen Arbeitgeber, das große italienischen Modehaus XY erwähnt (alternativ auch den Autokonzern XY oder den Juwelier XY) – noch mehr Vorsicht. Du stehst vor der sehr charmanten Variante der Touristenfalle in Rom!
Jetzt gleich wirst du ein seltenes Designer-Stück aus der Prototypen-Produktion, ein hochwertiges Designer-Messerset oder Schuhe geschenkt bekommen. Die Grundlage eurer neuen “Freundschaft”! Da sollte es ja kein Problem sein, wenn du ihm danach eben ein bisschen Sprit-Geld leihst, weil er sein Portemonnaie zuhause vergessen hat. Dass das “Designer-Messerset” im Import-Shop nur 5 Euro kostet, geschenkt.
P.S. Kennst du einen Konzernmanager, der nicht sofort anfängt seine Sekretärin zu terrorisieren, sobald das Portemonnaie weg ist? Oder alternativ gefragt, wie viele Konzernmanager kennst du, die erstmal mit Fremden ein Schwätzchen halten, ein hochwertiges Produkt verschenken und dann nach Benzingeld fragen?
Die Herren mit den Rosen
Die Spanische Treppe und die roten Rosen. Auf der vermutlich berühmtesten Treppe der Welt “verschenken” Herren (häufig Drücker-Kolonnen aus Pakistan oder Indien) Rosen an ausländische Besucher. Erstmal ein “Geschenk”, aber kaum geht der Beschenkte mit der Blume weiter, fängt das Fragen nach Geld an.
Eine kleine Spende, ein Dankeschön, in der Regel ein ziemlich überteuerten Preis für eine Blume. Selbst wenn du die Rose jetzt zurück gibst, ist das Verkaufsgespräch noch lange nicht vorbei. Wenn du keine (überteuerte) Rose kaufen möchtest und nicht 10 Minuten lang diskutieren willst, nimm die Blume gar nicht erst in die Hand nehmen.
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Jetzt fehlt nur noch ein schönes Bett in Rom…
booking.comDie normalen Verhaltensregeln im Urlaub
- Kontrolliere immer Wechselgeld und Kassenbon, egal wie scheinbar “stressig” es ist. In Italien muss man offiziell von jedem Einkauf eh einen Bon mitnehmen.
- Ist das Taxameter offiziell “kaputt”, sind die Tarife nicht deutlich ausgewiesen – Zeit, wieder auszusteigen. An der Hotel-Rezeption fragen, wie teuer die Fahrt von A nach B ungefähr ist.
- Hol nicht bei jeder Gelegenheit dein 100-Euro-Bündel raus und wedele damit gut sichtbar rum.
- Lauf nicht nachts mit einer 3.000-Euro-Kamera um die Schulter durch die dunkelsten, einsamen Gassen.
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- Gier frisst Hirn: Auch in Rom gibt es nicht die weltweit einmaligen Super-Schnäppchen, die du nur an genau diesem Tag bekommst. Das gilt übrigens auch für den Erotik-Bereich.
- Geh am besten immer durch beleuchtete Straßen, in denen sich auch andere Menschen aufhalten. Tatsächlich gibt es in Rom fast rund um die Uhr Leben, gerade im Sommer.
- Lass dich von niemandem, vor allem nicht nachts in ein ungewolltes (Verkaufs-) Gespräch verwickeln, einfach freundlich weitergehen.
- Sachen wie Geld wechseln, mal eben das Handy für einen “Notfall-Anruf” ausleihen und Ähnliches würdest du in deiner Heimatstadt nachts vermutlich auch nicht machen.
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geschrieben von Pietro Perroni, zuerst veröffentlicht am 2. November 2022