Machen wir uns nichts vor: Mit den Vokabelkenntnissen aus dem Online-Kurs können wir in Italien nur mäßig glänzen. Italienisch nur sachlich und ruhig zu sprechen, könnte im Land der Grandi Emozioni geradezu verstörend wirken…
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Ein alltägliches Gespräch auf der Straße klingt in Italien wie großes Drama. Diese Gesten, diese Emozioni und dann ein Wortschwall, oder besser gesagt eine Wortflut. Vorsicht: Bei einem solchen „Drama“ könnte es nur um die neu geplante Balkonbepflanzung gehen.

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Tatsache ist: Wenn du im bel paese mithalten willst, musst du italienisch mit Emozioni sprechen. Probier unsere drei Lieblings-Sätze aus: garantiert originale.
1. Deine Augen sind mit Schinken gefüttert.
>>> „Hai gli occhi foderati di prosciutto!!!“
Bedeutet: „Hast du Tomaten auf den Augen – warum siehst du das nicht?“ Aber warum Tomaten verwenden, wenn man auch ein Scheibchen Parmaschinken haben kann? Zumindest für die Fleischliebhaber:innen unter uns.
In Italien ist das Leben bekanntlich bella. Auch für diejenigen, die weniger checken. Italienisch sprechen kann man irgendwie auch schmecken.

2. Du hast ein Hühner-Hirn.
>>> „Hai un cervello di gallina…“

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Bedeutet: „Wow, du bist dumm.“ Das Gehirn eines Spatzen ist kleiner als eine Haselnuss. Ein Hühnerhirn ist so groß wie eine Walnuss. In Deutschland hat man z. B. ein Spatzenhirn (wenn man dumm ist), in Italien ein Hühnerhirn.
Heißt das, dass selbst die dümmsten Menschen aus Italien immer noch doppelt so schlau sind wie die aus Deutschland…?
3. Du schneidest dem Bullen den Kopf ab.
>>> Tagli la testa al toro!

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Bedeutet: „Super, du bist ein echter Macher. Du fummelst nicht lange herum“. Warum niedrig stapeln, wenn man höher stapeln kann: Die Italiener gehen direkt auf einen Stier los. Klingt nach Heldentaten. Vorsicht – es könnte auch nur die besonders gründliche wöchentliche Reinigung des Hausflurs bedeuten.
Nachtrag. Um ehrlich zu sein, ist der Durchschnittsmensch in Italien schon froh, wenn du ein paar Worte auf Italienisch sprechen kannst. Aber, wie wir alle wissen, kann es nie schaden, ein Ass im Ärmel zu haben.
P.S. Was ist dein Lieblingssatz – wir arbeiten an einer Fortsetzung.
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geschrieben von Pietro Perroni, zuerst veröffentlicht 16.9.21 , aktualisiert am 12.9.22
Coverfoto/Montage – Foto: Aaron Amat/Getty Images
Quelle: La Mamma

