Vom Aostatal bis Sizilien: Was du über die 20 Regionen Italiens wissen musst

Weltmetropolen und verschlafene Dörfer: Italien hat viele Facetten

Von unserer Redaktion

Italien, das ist mehr als Sonne und Pasta. Es ist ein Land der Gegensätze und Geschichten, aufgeteilt in zwanzig Regionen – jede mit eigener Identität, eigener Küche, eigenem Rhythmus. Ein Land, das sich nicht erklären lässt, aber erleben.

Von den Gletschern im Aostatal bis zu den Zitronenhainen Siziliens, von alpiner Stille bis zum süditalienischen Lebenslärm: Die 20 Regionen Italiens sind politisch vergleichbar mit den Bundesländern Deutschlands, emotional aber in der Regel das, was man Heimat nennt. Während Regionen wie Sizilien, Sardinien, die Toskana oder Venetien schon vor hunderten Jahren eigenständige Königreiche oder Herzogtümer waren, wurde der italienische Nationalstaat erst im Jahr 1861 gegründet.

Die Regionen mit Sonderstatus

Paar in der Abenddämmerung am Kanal in Venedig in Italien
Abenddämmerung in Venedig, die Hauptstadt von Venetien

Fünf dieser Regionen – Sizilien, Sardinien, Friaul-Julisch Venetien, Trentino-Südtirol und das Aostatal – verfügen über einen Sonderstatus: mehr Autonomie, mehr Eigenverantwortung, mehr Raum für Vielfalt. So spricht man in Trentino-Südtirol nicht nur Italienisch, sondern auch Deutsch und im Aostatal neben Italienisch auch Französisch. In Friaul lebt sogar das Friulanische fort. Italien, das sind eben auch viele Sprachen – und viele Perspektiven.

Von Giganten und Minis

Die größte Region Italiens ist Sizilien. Knapp 26.000 Quadratkilometer voller Mythen, Berge, Strände, Märkte und Magie. Am kleinsten? Das Aostatal – alpin, bescheiden, mitunter etwas unter dem Radar, aber landschaftlich spektakulär. Auch Molise, oft vergessen, birgt stille Schönheiten.

In der Emilia-Romagna brodelt das Leben zwischen Mortadella und Maserati. Die Lombardei wirtschaftet, die Toskana inszeniert sich – zurecht – als Bilderbuch Italiens. Kalabrien dagegen bleibt rau und unverstellt. Kampanien leuchtet zwischen Vesuv und Amalfi – barock, trubelig, tiefgründig.

Abends unterwegs an der Basilika in Florenz in der Toskana
Nachts unterwegs in Florenz

Klima: Von Eiseskälte bis Zitronenduft

Italien spannt sich über Klimazonen. Im Norden: Gletscher, Schneeschuhe, Holzofenwärme. In Südtirol spürt man die Jahreszeiten. Der Sommer kann heiß sein – aber der Winter bleibt oft weiß.

Weiter südlich wird es milder. Um Florenz, Rom oder Perugia lebt es sich mediterran. Und in Apulien oder auf Sizilien? Dort flimmert die Luft. Juli und August bringen nicht selten über 40 Grad. Italien atmet Hitze – und Gelassenheit.

Kulinarische Grenzen, die keine sind

So sehen Antipasti in Süditalien aus: Guten Appetit!
Ein Teller Antipasti in Kampanien

Die italienische Küche kennt keine Landesgrenzen – aber sehr wohl regionale. In den Abruzzen wurde die Bruschetta geboren, in der Emilia-Romagna die Piadina. In Ligurien duftet es nach Basilikum und Meer, in Kalabrien nach Chili und wilden Kräutern. Im Norden: Butter, Fleisch, Käse. Im Süden: Olivenöl, Fisch, Tomaten. Der Reichtum an Geschmäckern spiegelt die Landschaft – und das Klima. Hier wird gegessen, was wächst. Und was wächst, prägt den Menschen.

bruschette wurden in den abbruzzen erfunden
Bruschetta aus den Abruzzen
piadine in der emilia-romagna, willkommen in italiens regionen
Piadina aus der Emilia-Romagna

Wo Italien am schönsten ist? Kommt drauf an.

Suchst du Kunst und Geschichte? Dann bist du in Florenz, Rom, Neapel oder Palermo richtig. Sehnsucht nach Natur? Dann wandere durch die Marken, das Aostatal oder die Abruzzen. Für Dolce Vita am Wasser: Apulien, Ligurien, Sardinien. Wintersport? In den Alpen, in den Apenninen. Und wer einfach nur schauen, schmecken, staunen will, beginnt am besten irgendwo – und lässt sich treiben. In Italien geht das erstaunlich gut.

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