Alberobello in Apulien: Unesco-Weltkulturerbe
Von unserer Redaktion
Apulien, die italienische Perle am Absatz des Stiefels. Das Wasser ist von dunkelblau bis unglaublich türkis, die Küche kommt frisch aus dem Meer und die Landschaft bietet das komplette Programm von karg bis opulent – und mittendrin die Trulli. Die runden Steinhäuser sind das Wahrzeichen der Region.
- Ein Überblick über Apulien
- 60 Millionen Olivenbäume in Apulien
- Apuliens Landschaften
- So sehen Strände in Apulien aus
- Die „Malediven des Mittelmeers“
- Apuliens hübsche Städte und Dörfer
- Apuliens leckere Küche
Ein Überblick über Apulien









Der Tourismus hat Apulien noch nicht überrannt. Etwa vier Millionen Menschen leben in der Region, ungefähr genauso viele Touristen kommen pro Jahr. Ganz unten im Absatz des Stiefels liegt Apulien außerhalb der Touristentouren zwischen Florenz, Venedig und Rom. Dabei kann hier jeder glücklich werden: die Wander- und Radsportfans, die Sonnenanbeter und Wassersportler, Gourmets genauso wie Hobbyhistoriker und Kulturinteressierte.
60 Millionen Olivenbäume in Apulien

Satte 2.500 Sonnenstunden hat Apulien im Jahr. Die Region ist Italiens größter Weinproduzent, hier stehen außerdem mit Abstand die meisten Windräder und nicht zu vergessen die 60 Millionen Olivenbäume, die Apulien zum größten Oliven- und Olivenölproduzenten von Italien macht.Daneben erlebt man im Süden noch authentischen italienischen Alltag: Wenn die Wäsche frisch über den Gassen weht und es zur Begrüßung erstmal einen Teller Pasta gibt, wahlweise auch fangfrischen Seeigel.
Apuliens schöne Natur von Nord nach Süd
Apuliens hat mehr als 800 Kilometer Küste, die Adria im Osten und das Ionische Meer im Süden. Die Region ist ein langer, schmaler Landstreifen vom Sporn bis zum Absatz des italienischen Stiefels, der an der breitesten Stelle nur etwa 150 Kilometer misst. Die apulische Landschaft bietet das volle Naturspektakel, von karg und trocken bis fruchtbar und grün.
Im Nordosten Apuliens, am Sporn des italienischen Stiefels liegt die gebirgige Halbinsel des Gargano, wo einer der letzten italienischen Urwälder liegt. Die Region ist vor allem bei Wanderern und Radfahrern beliebt, bietet außerdem spektakuläre Felsküsten und vor allem kleine felsige Buchten.
Westlich daneben und südlich darunter liegt der Tavoliere delle Puglie, die „apulische Tafel“, berühmt für seinen Weinanbau und vor allem für seine weiten Kornfelder. Die Gegend gilt als die „Kornkammer Italiens“. An der Küste liegen sandige und steinige Buchten, in einigen Bereichen gibt es Dünenlandschaften oder auch Pinienwälder und Feuchtgebiete. Diese Gegend ist wenig touristisch erschlossen, ideal für Naturliebhaber und Erholungssuchende.
So sehen Strände in Apulien aus
Die „Malediven des Mittelmeers“
In der Mitte Apuliens liegt die Kalkhochebene Murgia, die von kargem, felsigem Terrain geprägt ist. Um so grüner sind die sanften Hügel südlich davon: Das Valle d’Itria wird auch das „Tal der Trulli“ genannt – neben den apulischen Steinhäuser gibt es scheinbar endlose Olivenhaine und Weinberge. Im Nachbartal findet man die „Piana degli Ulivi Millenari“, die Ebene der tausendjährigen Olivenbäume. Einige der Bäume sollen mehr als 5.000 Jahre alt sein.
Der Salento, der südlichste Teil Apuliens, umfasst die Provinzen Lecce, Brindisi und Tarent und ist bekannt für seine nahezu endlosen Olivenhaine und Weinberge. Die flachen Strände am Ionischen Meer werden auch als die „Malediven des Mittelmeers“ bezeichnet – feiner Sand und kristallklares, türkisfarbenes Wasser.
Apuliens hübsche Städte und Dörfer
Alberobello ist seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe
Apulien ist eine Schatzkiste für Geschichts- und Kulturinteressierte, die Zeugnisse hunderter und tausende Jahre alte Geschichte sind in der ganzen Region zu entdecken. Im Norden in der Nähe von Andria liegt die spektakuläre achteckige Festung Castel del Monte, Mitte des 13. Jahrhunderts von Friedrich II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, gebaut und heute Unesco-Weltkulturerbe.
Die temperamentvolle Hauptstadt
Die Hauptstadt der Region Bari liegt in der Mitte der apulischen Adriaküste und ist für seine authentische Altstadt, aber vor allem wegen der Gebeine des Heiligen Nikolaus in der Basilika San Nicola bekannt.
Polignano a Mare, die berühmte Bucht
Eine der berühmtesten Buchten Italiens liegt direkt im Süden von Bari: Polignano a Mare – steile Felsen, die spektakulär bebaut sind und unten am Wasser eine kleine Steinbucht: in der Hauptsaison zum Sonnenuntergang sehr voll, aber unbedingt sehenswert.
Südlich im Hinterland liegt das Dorf Alberobello, das wegen seiner 1.500 Trulli 1996 zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt wurde. Seitdem wurde alles kernsaniert und mehr als 1,5 Millionen Touristen kommen jedes Jahr – unbedingt anschauen, wenn man in der Nähe ist. In der Nähe liegt auch die „weiße Stadt“ Ostuni, das sauber getüncht auf drei Hügeln thront. Viel rustikaler das Küstenstädtchen Monopoli daneben, das nichts von seinem ursprünglichen Charme verloren hat. Der historische Hafen ist immer noch traditionell in Betrieb der örtlichen Fischer.
Unterwegs in Bari
Die leckere Küche Apuliens
Solide Basis fast jeden Gerichts ist das hervorragende Olivenöl aus Apulien. Das traditionelle Pasta-Gericht in Apulien sind die „Orecchiette con le cime di rape“, Öhrchennudeln mit Stängelkohl, aber die apulische Küche dreht sich vor allem um Fisch und Meeresfrüchte. Fast alles, was aus dem Meer kommt, kommt hier auch auf den Teller.
Waren Seeigel früher ein Arme-Leute-Essen, gibt es sie heute im Delikatessenrestaurant. Auch beliebt sind frischer Oktopussalat mit Sellerie oder Tomate, frische Miesmuscheln in Tomatensoße oder Spaghetti di Mare, Spaghetti mit Garnelen, Miesmuscheln und Venusmuscheln in Tomatensauce mit frischer Petersilie.
Die vermutlich bekannteste Erfindung aus Apulien ist die Burrata, der Käse, der so ähnlich wie Mozzarella aussieht, aber im Inneren mit „Stracciatella“ gefüllt ist. Stracciatella ist eine cremige Mischung aus gerissenen Mozzarellafäden, der „Pasta Filata“, und frischem Rahm.
Das klassische Küchlein in Apulien ist das trocken aussehende „Pastiocciotto“: Der Anblick trügt, wenn man reinbeißt, gibt es die volle Geschmacksladung – mit und ohne Füllung. Das Beste gibt es zum Schluss: Bei 300 Sonntagen im Jahr wächst das Obst in Apulien mit einem unglaublichen Aroma – Feigen, Pfirsiche, Nektarinen und mehr am besten direkt vom Baum probieren…
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