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Von unserer Redaktion
Jeder Kampf konnte der letzte sein. Aber dafür waren Gladiatoren die Superstars ihrer Zeit. Bis heute ist die Faszination für die Kämpfer des Alten Roms ungebrochen.
„Einst bestimmte es über alles, die Herrschaft, die Ämter und die Legionen. Doch nun wünscht sich das Volk, um zufrieden zu sein, nur noch zwei Dinge: Brot und Spiele.“
Juvenal, römischer Dichter
Vormittags Kämpfe und Jagd auf exotische Tiere wie Löwen oder Elefanten, mittags Massenabschlachtungen von verurteilten Verbrechern und Kriegsgefangenen, und abends die Königsklasse: Gladiatorenkämpfe. Ein normaler Tag im Kolosseum im alten Rom. Das Kolosseum war nur eine von etwa 200 Arenen im gesamten Römischen Reich.

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Was sich blutig und grausam liest, hatte für die Planer des Programms einen Sinn: Roms Tugenden als Weltmacht sollten veranschaulicht werden. Die exotischen Tiere standen für die Größe des Imperiums, die getöteten Gefangenen symbolisierten die Vernichtung der römischen Feinde, und die Gladiatoren die Tapferkeit und den Todesmut der römischen Legionen. Die Schauspiele waren beim Volk extrem beliebt.
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Auch Frauen kämpfen als Gladiatorinnen
Von den Kämpfern erwartete das Publikum einen hochwertigen Kampf, wofür die Gladiatoren in privaten Kasernen trainiert wurden. Anfangs wurden vor allem männliche Sklaven zu Profi-Kämpfern, aber ab dem 2. Jahrhundert gibt es zunehmend freiwillige Männer und Frauen. Die Arena war eine Möglichkeit auch ohne besondere Herkunft reich und berühmt zu werden.
Das Lebensgefühl, das alle wollen
Im Gegensatz zu den Hollywood-Blockbustern hatten die echten Gladiatoren laut Forschung keinen Waschbrett-Bauch, keinen muskulös-drahtigen Körper. Da sie sich hauptsächlich von Brei aus Getreide und Bohnen ernährten, waren sie massig und fleischig. Wer besonders mutig und tapfer kämpfte, konnte trotz Niederlage überleben und lebend aus der Arena gehen. Aber nur dann, wenn der Kaiser (oder alternativ der verantwortliche Leiter der Spiele) den Daumen hochhielt – animiert durch Schreie und Rufe aus dem Publikum. Der Daumen nach unten bedeutete den Tod.
Wer sitzt wo im Kolosseum
50.000 Menschen passten in das Kolosseum in der Antike. Die Sitzordnung im Amphitheater spiegelte das Römische Reich im Kleinformat wider. Auf den unteren Rängen in der Nähe der (kaiserlichen) Ehrenloge saßen die Senatoren, darüber die römischen Priesterinnen und Priester. Etwas höher platzieren sich die Reiter, gefolgt von den freien Bürgern. Je höher man saß, desto schlechter der gesellschaftliche Rang.
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So opulent die alten Römer lebten, so opulent waren die Schlachten im Kolosseum. Es fanden sogar Wasserschlachten mit Schiffen statt, wofür die Arena geflutet wurde. Als Kaiser Trajan (†117 n. Chr.) gegen die Dakar gewinnt, soll die Siegesfeier im Kolosseum 123 Tage gedauert habe. Am Ende waren 10.000 Menschen und 11.000 Tiere tot.

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Egal wie ruhmreich und tapfer ein Gladiator war: Die feine römische Gesellschaft erkannte ihn nie als einen der ihren an. Der Makel der Arena blieb. Nichtsdestotrotz trainierten sogar Kaiser in Gladiatoren-Schulen. Und so manche reiche Römerin (und auch mancher reiche Römer) soll sich einen Kämpfer als Liebhaber gehalten haben.
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Kolosseum als Monument gegen die Todesstrafe
Der letzte Kampf mit Tieren soll im Jahr 535 nach Christus im Kolosseum im Rom stattgefunden haben, so die Überlieferungen. Mit dem Zerfall des Römischen Reiches und der zunehmenden Christianisierung waren die blutigen Menschenabschlachtungen nicht mehr zeitgemäß.
Seit 1999 dient das Kolosseum als Monument gegen die Todesstrafe. Immer wenn ein Todesurteil ausgesetzt wird oder ein Staat dieser Welt die Todesstrafe abschafft, wird das Kolosseum 48 Stunden lang in bunten Farben angestrahlt.
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