Photo by Anna Guerrero on Pexels.com
Die Geschichte der Lasagne fängt in der Antike an. Schon die alten Römer „Lagana”, flache Teigplatten.
Heute ist die Lasagne ein Klassiker der italienischen Küche – in Schichten aufgebaut, mit Ragù oder Tomatensoße, Béchamel und Parmesan überbacken. Früher sah das – mangels Tomaten – ganz anders aus. Die kamen erst nach der Entdeckung Amerikas im 16. Jahrhundert nach Europa. Dabei kannten schon die Römer ein Gericht namens „Lagana“: flache Teigplatten, die mit Brühe, Fleisch oder Fisch serviert wurden. Laut dem römischen Kochbuch „De re coquinaria“ (Apicius) gab es Rezepte, in denen mehrere Schichten von lagana und Fleisch übereinandergelegt wurden.
- Das große Mangiare-Quiz: Wie gut schmeckst du Italien?
- Fünf italienische Alltagsrituale, die das Leben besser machen
Buon appetito – klick dich durch!
Ein Zeichen von Wohlstand
Im Mittelalter entwickelte sich aus dieser Lagana die frühste Form der Lasagne – und sie war vor allem eines: ein Zeichen von Wohlstand. Die Zutaten waren einfach, aber nicht alltäglich: geschichtete, gekochte Teigblätter, kombiniert mit Käse und Gewürzen wie Zimt, Muskat oder Pfeffer. Fleisch war selten, Tomaten gab es noch nicht. Die Lasagne der damaligen Zeit war also deutlich weniger soßig, dafür oft aromatisch und leicht süßlich gewürzt.
Das Gericht für hohe Feiertage
Eines der frühesten schriftlichen Lasagne-Rezepte findet sich im „Liber de Coquina“, einem Kochbuch aus dem 14. Jahrhundert. Besonders in italienischen Klöstern wurde die Lasagne gepflegt – als festliches Gericht für hohe Feiertage. Auch an wohlhabenden Höfen war sie beliebt, denn Pasta galt im Mittelalter als Luxusgut. Die Zutaten variierten je nach Region: Im Norden Italiens kam etwa Butter zum Einsatz, im Süden hingegen Olivenöl. Käsesorten wie Pecorino oder andere regionale Varianten wurden großzügig verwendet – und dienten als wichtigste Geschmacksträger.
Die Lasagne war aufwendig und teuer, aber konnte an den Inhalt der Vorratskammer angepasst werden. Die Grundlage – flache Teigblätter – blieb über Jahrhunderte bestehen.
Eine Rundfahrt über den Gardasee
Siegeszug ab dem 19. Jahrhundert
Erst im 19. Jahrhundert, vor allem in der Emilia-Romagna, kam die Lasagne zu dem, was wir heute als ihre typische Form kennen: mit einer Tomatensauce, mit Ragù alla Bolognese, mit Béchamel und Parmesan. Die Tomate hatte sich mittlerweile in der italienischen Küche etabliert – nach anfänglicher Skepsis wurde sie zur Säule vieler Gerichte.
Heute ist die Lasagne ein Weltgericht. Es gibt sie in vegetarisch, vegan, mit Fisch, mit Pilzen, als „Lasagna Bianca“ ganz ohne Tomaten – aber ist ihr Kern geblieben: ein geschichtetes Gericht, das aus einfachen Zutaten ein kleines Kunstwerk macht.









