Die Weinberge in der Maremma in der Toskana Foto: stock.adobe.com/stevanzz
Von unserer Redaktion
Die Toskana ist kein Reiseziel. Sie ist ein Tagtraum im kollektiven Gedächtnis. Kaum ein Landstrich wird so romantisiert wie die Toskana – und die Sehnsucht wird nicht weniger.
Ein Lebensgefühl als Urlaubsmagnet: Die Beliebtheit der Region hat im Jahr 2023 für fast 50 Millionen Übernachtungen pro Jahr gesorgt. Vielleicht ist es das Licht, vielleicht der Wein, vielleicht auch nur die Idee, dass das Leben dort gefühlt ein bisschen einfacher ist. Jeden Sommer gehen Millionen auf die Suche nach Geschmack, Gelassenheit und einem Hauch italienischer Vollkommenheit. Hier sind zehn Gründe:
1. Dieses Licht.

Foto: stock.adobe.com/Marco Saracco
Es ist warm, weich und hat die erstaunliche Fähigkeit, selbst Menschen in Funktionskleidung für einen Moment aussehen zu lassen wie Statisten in einem italienischen Filmklassiker. Wenn die Sonne langsam hinter den Hügeln verschwindet und alles in ein sattes Orange taucht, wird das Alltägliche plötzlich malerisch. Die Landschaft wird zur Kulisse, der Wein schmeckt noch ein bisschen voller – und man fragt sich, ob man nicht doch ein kleines Atelier aufmachen sollte. Nur zum Spaß.
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2. Weil es hier Kultur mit Gelato gibt
In der Toskana liegen Hochkultur und Alltag erstaunlich nah beieinander. Vormittags streift man durch Museen, in denen Meisterwerke der Renaissance still vor sich hin glänzen, nachmittags sitzt man auf den Treppenstufen einer Piazza und genießt ein tropfendes Pistazieneis – ganz ohne innere Debatte über Würde oder Stil. Hier müssen Michelangelo und der Eismann von nebenan nicht um Aufmerksamkeit konkurrieren. Beide gehören einfach dazu.
3. Weil das GPS versagt – und das als Abenteuer durchgeht

Irgendwo in der toskanischen Pampa die Orientierung zu verlieren, ist kein Navigationsproblem. Es ist Teil des Erlebnisses. Wer in Deutschland Panik bekommt, wenn Google Maps sagt „Route wird neu berechnet“, findet es hier plötzlich charmant, sich auf einer weißen Schotterstraße mit Schlaglöchern zum nächsten Weingut durchzuruckeln.
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4. Weil „agriturismo“ schöner klingt als „Ferienwohnung“.
Was in Deutschland nach Blümchenbettwäsche und Duschkabine mit Falttür klingt, verspricht in der Toskana ländlichen Luxus mit Olivenhainblick. Dazu ein Frühstück mit Ricotta, der gestern noch quasi Ziege war – und das Ganze für weniger als eine Nacht im Mittelklassehotel an der Ostsee.
5. Weil die Toskana so aussieht, wie das Leben laut Instagram aussehen soll.

Pfirsichfarbenes Abendlicht. Zypressen. Alte Steinhäuser mit Efeuranken. Es ist, als hätte jemand einen Pastellfilter über die Realität gelegt – und das ganz ohne App. In der Toskana ist alles irgendwie stimmig. Und man sieht auf Urlaubsfotos plötzlich zehn Jahre entspannter aus.
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6. Weil man sich beim Essen nicht erklären muss.
Zwei Gänge plus Pasta plus Brot plus Vino? In der Toskana fragt keiner: „Willst du das wirklich alles essen?“ Sondern eher: „Warum so wenig?“ Hier ist Essen kein Event – es ist Daseinsfreude. Und wer einmal Bistecca alla Fiorentina gegessen hat, weiß: Vegetarisch ist okay – aber nicht hier.
7. Weil man hier nichts tun kann, ohne ein schlechtes Gewissen.
In Deutschland ist Müßiggang verdächtig. In der Toskana nennt man das „Dolce far niente“ und lobt es als Lebenskunst. Auf einer Terrasse sitzen, in die Hügel gucken und einfach gar nichts machen? Hier wird das nicht als Faulheit betrachtet – sondern als Beitrag zur inneren Einkehr und Wertschätzung des Lebens.

8. Weil hier keiner fragt, was man beruflich macht.
In Deutschland dauert es beim Smalltalk exakt zwei Minuten, bis die Frage kommt: „Und was machst du so?“ In der Toskana? Keine Sau interessiert’s. Du bist da, du isst, du atmest – reicht. Ob du CEO, Freelancer oder frisch gekündigt bist: Beim Abendessen mit Blick auf die Hügel zählt nur, ob du den Wein nachschenkst und die Bruschetta zu schätzen weißt. Eine willkommene Auszeit vom deutschen Leistungs-Abo.
9. Weil „Weinprobe“ nicht nach Pflichttermin klingt.
In Deutschland ist die Weinprobe oft ein Termin mit PowerPoint-Präsentation und Käsewürfeln, bei dem man sich am Ende vorkommt wie auf einem Verkaufsseminar. In der Toskana heißt das: Du sitzt irgendwo unter einem Baum, der Winzer redet mit Händen und Herz über seine Reben, du verstehst quasi kein Wort – aber der Wein erklärt sich selbst.
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10. Weil man fühlt, dass das Leben einfach sein kann.
Die Toskana gaukelt uns vor, das Leben könne so sein: langsam, schön, voll Geschmack. Ohne Ampelstress, ohne To-do-Listen, ohne Nachbarn, die sich über den Rasenmäher beschweren. Und ganz ehrlich: Diese Illusion reicht oft schon, um mal tief durchzuatmen – und das Handy endlich mal im Flugmodus zu lassen.
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