Achtung, Abzocke! Die häufigsten Touristenfallen in Rom

Das Kolosseum ist ein Millionenmagnet

Von unserer Redaktion

Rom, die Ewige Stadt, fasziniert mit unvergleichlicher Geschichte und atemberaubender Schönheit. Auch wenn Rom im Allgemeinen als sicher gilt, gibt es ein paar typische Touristenfallen. Mit mehr als 10 Millionen Besuchern pro Jahr lockt Italiens Hauptstadt auch Betrüger und Abzocker an: Hier die häufigsten Tricks, mit denen Touristen zur Kasse gebeten werden sollen.

Die meisten Touristenfallen in Rom kann man vermeiden, indem man – trotz aller Begeisterung für die Ewige Stadt – ein bisschen Verstand anlässt und aufmerksam bleibt. Das größte Problem sind Taschendiebe.

Die „Brieftaschenfresser“

Besonders beliebt bei Roms Taschendieben sind die Vatikanbesucher, die mit den Buslinien 40 und 64 unterwegs sind. Hier wird so viel geklaut, dass die Busse auch „Brieftaschenfresser“ genannt werden. Die Linien sind die meist genutzten Verbindungen in Rom, verkehren zwischen Hauptbahnhof und Vatikan.

metro in rom
Auch die Metro ist ein beliebtes Revier der Taschendiebe von Rom

Überall da, wo es eng und voll wird in Rom, sollte man seine Wertsachen gut verstaut am Körper haben (oder besser gar nicht erst mitnehmen). Auch in einem Restaurant sollte man die Tasche nicht „zum Mitnehmen“ an die Stuhllehne hängen – Gelegenheit macht bekanntermaßen Diebe.

Ein Meet & Greet mit dem Papst?

Für fast alle Sehenswürdigkeiten kann man sich auf den offiziellen Internetseiten die entsprechenden Eintrittskarten kaufen. Jede Menge Veranstalter versuchen aber auch vor Ort „Spezial-Touren“ an den Mann und die Frau zu bringen: Verkürzte bis gar keine Wartezeiten, oder auch ein Meet & Greet mit dem Papst, bei einigen unseriösen Veranstaltern scheint alles möglich.

Auf der sicheren Seite ist man, wenn man sich die Tickets offiziell online oder an den offiziellen Kassenhäuschen kauft. Selbst wenn die Warteschlange hier mal lang aussieht, geht es in der Regel sehr schnell.

Die starken Männer vor dem Kolosseum

Kolosseum in Rom, dolce vita in italien

Durchtrainierte Männer in knappen Uniformen mit glänzenden Schwertern oder „Julius Caesar mit Lorbeerkranz“, die perfekten Motive für ein Erinnerungsfoto vor dem Kolosseum. Fürs Posieren erwarten die Herren eine finanzielle Gegenleistung.

Um spätere Diskussionen zu vermeiden, sollte der Preis VOR dem Fotografieren abgeklärt werden. Früher posierten die Foto-Gladiatoren der Neuzeit direkt vor der Arena, heute müssen sie mit mehr Abstand in den Straßen drumherum stehen (vor allem an der Villa Borghese).


In Rom ist „Coperto“ in Restaurants verboten

Das in den meisten Regionen Italiens übliche „Coperto“, die Gebühr fürs Eindecken in Restaurants, ist in Rom und im Latium per Gesetz verboten. In seltenen Fällen findet man in Speisekarten allerdings im Kleingedruckten – verbotenerweise – die Erhebung einer „Service-Leistung“ oder einen Hinweis, dass der ungefragt gebrachte Brotkorb Summe X Euro kostet.

Lecker und bezahlbar italienisch essen

penne all'arrabiata
Fantastische Penne in einem kleinem Lokal am Bahnhof

Wer in Rom original italienisch essen möchte, sollte sich die Lokale vor allem rund um die Touri-Hotspots genau anschauen. Sitzen hier auch Italiener am Tisch, oder hört man alle Sprachen der Erde, nur Italienisch nicht? Man kann auch mit Blick aufs Kolosseum hervorragend – mit einem kleinen Preisaufschlag fürs Ambiente – essen. 

Die Wahrscheinlichkeit, dass du an eine „Touristenfalle“ gerätst, ist um so höher, um so mehr Übersetzungen der Speisekarte es gibt und so größer hier die Auswahl an internationalen Bestseller ist (von Burger über Döner Kebab bis Schnitzel).

Vorsicht ist auch geboten bei Lokalen, die extreme Dumpingpreise anbieten, eine Pizza mit Parmaschinken für 4,50 Euro oder ein Salat mit Garnelen für 9 Euro? Solche Preise sind in der Regel nur mit minderwertigen Produkten machbar (und möglicherweise mit Ausbeutung der Angestellten), alternativ wird man dafür an anderer Stelle abkassiert und bezahlt dann zum Beispiel für eine Flasche Wasser knapp 20 Euro.

Die Sache mit den Empfehlungen

Um so touristischer die Stadt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass für eine Restaurant- oder Hotel-Empfehlung eine Provision an den Taxifahrer oder den Hotel-Rezeptionisten gezahlt wird. Das gilt erst recht für Rom. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, solange eine Empfehlung auch „empfehlenswert“ ist.

Wenn einen der Taxifahrer aber nur zu dem einen Hotel in Rom bringen will, der Rezeptionist nur dieses eine Lokal empfiehlt (ohne überhaupt zu fragen, was man essen möchte), sollte man sich lieber selbst was suchen.

rom straße
Eine typische Touristen-Straße in Rom

Die „Geschenke“ der freundlichen Fremden

Viele Touristen sind von den „freundlichen Fremden“ genervt, die einen unterwegs in Rom immer mal wieder ansprechen und einem ein „Geschenk“ in die Hand drücken möchten, mal ein Freundschaftsarmband, mal einen Glücksbringer oder etwas anderes.

Fürs „Geschenk“ soll man am Ende – keine Überraschung – eine „kleine Spende“ geben. Wer kein Geld geben möchte, sollte einfach weitergehen und sich auf kein Gespräch einlassen.

Der „Gentleman in Not“

Wenn man auf der Straße von einem teuer gekleideten Herren vor seinem relativ teuren Auto angesprochen wird – Vorsicht. Wenn der wohlhabend wirkende Herr dann in dem wirklich netten Gespräch auch noch seinen Arbeitgeber, wahlweise ein bekannter italienischer Designer oder eine große Automarke – noch mehr Vorsicht!

Gleich wird der vermeintliche Gentleman seinen neuen Freunden von der Straße ein „sehr seltenes Designer-Stück aus der Prototypen-Produktion“ schenken und im Gegenzug nach ein bisschen Sprit- oder Telefongeld fragen, weil er gerade liegengeblieben ist und kein Portemonnaie und kein Handy dabei hat. Die Touristenfalle in der Edelversion.

Die Herren mit den Rosen

Rosenverkäufer an der Spanischen Treppe in Rom
Rosenverkäufer an der Spanischen Treppe in Rom

Die Spanische Treppe und die roten Rosen. Auf der vermutlich berühmtesten Treppe der Welt „verschenken“ Herren Rosen vor allem an ausländische Besucher. Erstmal ein „Geschenk“, aber kaum geht der Beschenkte mit der Blume weiter, fängt das Fragen nach Geld an: nur eine „kleine Spende“ oder „ein Dankeschön“ fürs „Geschenk“.

Am Ende muss häufig ein überteuerter Preis für eine einzelne Blume gezahlt werden. Selbst wenn du die Rose direkt zurückgibst, ist das Verkaufsgespräch damit noch nicht beendet. Wer keine (überteuerte) Rose kaufen möchte, nimmt die Blume am besten gar nicht in die Hand nehmen.

Mit einer aktuellen italienischen Zeitung unter dem Arm sieht man gleich viel weniger aus wie ein Tourist. Wie in jedem anderen Urlaubsziel sollte man auch in Rom nicht mit dicken Geldbündeln in der Öffentlichkeit herumwedeln oder auffällige Wertgegenständige sichtbar tragen.

Man sollte sich bei jedem Einkauf einen Bon geben lassen (dazu sind die Verkäufer per Gesetz verpflichtet) und kontrolliere das Wechselgeld. Ist das Taxameter im Taxi offiziell „kaputt“ oder sind die Tarife nicht deutlich ausgewiesen – Zeit, wieder auszusteigen (erkundige dich im Idealfall vorher an der Rezeption, wie teuer deine Fahrt ungefähr wird).

Die Taschendiebe-Tricks von zu Hause gelten auch in Rom: Vorsicht, wenn man gebeten wird, Geld zu wechseln oder mal eben sein Handy für einen „Notfall“ ausleihen soll.

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