Dieser kleine italienische Ort ist die echte Hauptstadt des Parmaschinkens

Langhirano liegt im Norden der Emilia-Romagna Foto: stock.adobe.com/Rüdiger Fanslau

Von unserer Redaktion

Nicht Parma, sondern Langhirano gibt beim berühmtesten Schinken Italiens den Ton an.

Die meisten denken, dass Parmaschinken aus Parma kommt. Was logisch klingt, ist nicht ganz richtig. Der echte Prosciutto di Parma, der zart gereifte, hauchdünn geschnittene König unter den Schinken, stammt aus Langhirano – einem kleinen Ort in der Nähe von Parma. Ein Beispiel für jene stillen Orte Italiens, die Großes leisten, ohne laut zu sein.

Langhirano zählt gerade einmal 10.889 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2023) und liegt in der Region Emilia-Romagna, rund 15 Kilometer südlich von Parma. Die Gemeinde erstreckt sich über 70 Quadratkilometer und liegt am Fluss Parma.


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Wo der Schinken zur Welt kommt

Langhirano ist das Herz der Parmaschinken-Produktion. Wer hier unterwegs ist, sieht überall langgestreckten Gebäude mit beschrifteten Fensterläden, hinter denen Tausende von Keulen langsam reifen. Der Ort verfügt über das ideale Mikroklima, das der luftgetrocknete Schinken braucht: die trockene Brise aus den Apenninen, gepaart mit der feuchten Luft vom Tal – eine Kombination, die den Reifeprozess auf natürliche Weise steuert.

Hier befinden sich die wichtigsten Manufakturen und Reifekeller, die den Prosciutto di Parma in strenger Handarbeit herstellen – von der Auswahl der Schweine bis zur finalen Stempelung mit der fünfzackigen Krone, dem offiziellen Siegel des Konsortiums. Ein Produkt mit geschützter Ursprungsbezeichnung, das nur aus dieser Gegend stammen darf.

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Schinken sehen, riechen, schmecken

Prosciutto di Parma
So sieht ein Schinkelhimmel aus
Foto: stock.adobe.com/francescodemarco

Langhirano ist nicht nur Produktionsort, sondern auch eine Art begehbares Museum der italienischen Wurstkultur. Wer möchte, kann an geführten Besichtigungen durch Schinkenbetriebe teilnehmen, sich erklären lassen, warum Salz allein genügt – und natürlich kosten: hauchdünne Scheiben, die auf der Zunge schmelzen, begleitet von einem Schluck Lambrusco oder Malvasia.

Viele Touren kombinieren die Besichtigung mit Stopps bei Käsereien, die den berühmten Parmigiano Reggiano herstellen – ebenfalls ein Kind dieser Region. Es ist eine kulinarische Reise, bei der man mehr lernt, als ein Etikett je verraten könnte.

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Ein Schloss wie aus dem Bilderbuch

 Castello di Torrechiara
Das imposante Castello di Torrechiara in Langhirano
Foto: stock.adobe.com/ginettigino

Nur wenige Kilometer außerhalb liegt ein weiteres Highlight: das Castello di Torrechiara, eine der schönsten Burgen der Emilia-Romagna. Erbaut im 15. Jahrhundert, thront sie über dem Tal und bietet nicht nur märchenhafte Ausblicke, sondern auch kunstvolle Fresken und ein Gefühl von Zeitreise.

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