Italien in der Hauptsaison: 10 Fehler, die man nur einmal macht

Von unserer Redaktion

Italien im Sommer ist keine Kulisse, sondern ein Zustand. Einer, der wunderbar sein kann – wenn man ihn versteht. Und der überraschend unbarmherzig sein kann, wenn man sich falsch verhält.

Es sind nicht die offensichtlichen Dinge, die den Tag ruinieren. Sondern die kleinen Fehlentscheidungen, die das Dolce-Vita-Feeling im Urlaub schnell kippen lassen – und nicht vor allen warnt der Reiseführer. Hier sind zehn Fehler, die viele nur einmal machen – weil der Lerneffekt schmerzhaft, laut, teuer oder einfach unangenehm ist.

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  • Polignano a Mare in Apulien
  • Ein Lido in Rimini im Sonnenuntergang - Emilia Romagna Italien
  • Der Strand von Gallipoli in Apulien
  • Am Strand in Kampanien
  • Ende eines Strandtages in der Maremma in der Toskana
  • Strand in Galliopoli in Apulien mit Sonnenuntergang
  • Der Strand in der Maremma in der Toskana bei Sonnenuntergang

1. Den Wecker stellen

Rom um 8 Uhr, Pompeji morgen Mittag, übermorgen Florenz mit vollem Programm: Wer glaubt, man könne den Sommer „wegorganisieren“, läuft direkt gegen die Wand. Die Hauptsaison ist keine Zeit für Effizienz. „Heute Ausflug, morgen Strand.“ Klingt vernünftig, scheitert aber oft an plötzlich auftauchenden Sommergewittern oder an der Luftfeuchtigkeit, die sich anfühlt wie Frittieröl.

Wer um 8 Uhr die Altstadt besichtigt und um 19 Uhr am liebsten ins Bett möchte, lebt gegen den Takt des Landes. Italien beginnt langsam, aber hört spät auf. Der entspannteste Teil des „Tages“ beginnt, wenn viele Urlauber schon duschen.

2. Ohne Schattenstrategie unterwegs sein

„Ein bisschen Hitze geht schon.“ Nein, geht nicht. Nicht zwischen 12 und 16 Uhr – und schon gar nicht auf Piazza, Beton oder Treppen. Wer keine Kappe, kein Wasser, kein Ziel im Schatten hat, endet früher oder später in der Apotheke oder im Apothekenpreisbereich.

  • Ein Lido in Rimini in der Emilia Romagna
  • Ein Lido in Rimini im Sonnenuntergang - Emilia Romagna Italien
  • Lidos müssen in der Regel mindestens einen Rettungsschwimmer vor Ort haben, abhängig von den lokalen Bestimmungen - Rimini im Sonnenuntergang
  • In diesem mondänen Lido in Porto Cesareo in Apulien kosten zwei Liegen gut 100 Euro am Tag

3. Einen Lido für „Abzocke“ halten

Ein Strand mit Liege, Sonnenschirm, Duschen und WC kostet Geld: Ein Lido ist kein öffentlicher Strand. Wer mit dem Handtuch an den freien (kostenlosen) Abschnitt geht, verzichtet auf den Komfort. Im Norden Italiens werden deutlich mehr Strandabschnitte als Lidos betrieben als im Süden.

In einigen Orten liegt der freie Strand an wenig charmanten Plätzen am Hafen oder Kanal – darüber sollte man sich vor der Buchung informieren, oder hinterher nicht ärgern. Gerade in familiäreren Orten kann man es auch mal charmant mit einer kleinen Preisverhandlung versuchen. (In Apulien sind die Lidos aktuell übrigens vor der Übernahme.)

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4. Um 20 Uhr spontan essen gehen – ohne Reservierung

  • Essen im Ristorante in Neapel und ein Kellner bringt zwei Pizzen
  • Gnocchi mit Gorgonzola und Walnüssen, gegessen in Verona im Herbst
  • Die Auslage einer Pasticceria in Neapel
  • So sehen Antipasti in Süditalien aus: Guten Appetit!
  • Jeder Bissen eine Geschmacksexplosion: typische Naschereien aus Neapel
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„Wir schauen einfach, was offen ist.“ Funktioniert nur in Urlaubsorten wie Rimini, wo man an der Promenade eine quasi endlose Auswahl an Lokalen hat und irgendwo vermutlich noch einen Platz finden wird (selbst hier kann es dann dauern – wir sprechen aus eigener Erfahrung). In anderen Orten gilt in der Regel: Wer abends um 20 Uhr ohne Reservierung ein Restaurant sucht, findet mit ziemlicher Sicherheit eine lange Warteschlange und am Ende gibt es vermutlich Pizza aus dem Karton auf dem Bordstein.

5. In Flipflops 12.000 Schritte machen

Fühlen sich am Anfang luftig und leicht an, aber am Ende des Tages fühlst du nur noch Schmerzen in deinen Fußsohlen: Historische Pflastersteine, unebene Gassen, Hitze und Wartezeiten vertragen sich in der Regel nicht mit Flipflops, Espadrilles und billigen Sandalen. Wer den Fehler einmal macht, wechselt am zweiten Tag auf Sneaker. Oder Schmerzmittel. Oder muss erstmal einen Tag Pause machen. (Spätestens abends zum Dinner zieht man die Plastikschlappen idealerweise sowieso aus).

6. Die falsche Eisdiele nach der Farbe auswählen

„Sieht bunt aus, ist bestimmt gut“ – häufig ein Trugschluss. Künstlich grelle Farben, dutzende Sorten, Berge von Sahne: meist ein Zeichen für industrielles Gelato. Wer Vanille mit Punktstruktur erkennt oder Pistazie, die nicht neongrün ist, ist auf dem richtigen Weg. (Mehr auch unter den „Touristenfallen in Florenz“).

eiscreme in florenz
Die Auslage einer Eisdiele in Florenz

7. Sich in der Hitze über die Hitze beschweren

Italien kennt keine Hektik bei 38 Grad. Wer versucht, Termine, Wege und Pläne wie zu Hause durchzuziehen, scheitert an der Luft. Hitze wird hier ignoriert – oder maximal mit Eis kommentiert. Alles andere: lächerlich.

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8. Ohne Bargeld unterwegs sein

Gerade im Sommer braucht man in Italien Bargeld – für ein Eis am Strandkiosk, für den fliegenden Händler am Meer, für die in die Jahre gekommenen Automaten an der Strandpromenade.

9. Denken, man könnte am 15. August irgendwas spontan machen

Ferragosto ist heiliger als Weihnachten. Restaurants sind voll, Hotels an der Küste in der Regel auch – genauso wie übrigens die Autobahnen. Auch die Ferragosto-Feste in kleinen Orten sind in der Regel kein „Geheimtipp“, sondern ausgebucht bis zur übernächsten Tomatensaison. Wer irgendwas ohne Reservierung machen möchte, braucht gute Nerven und Glück.

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