Bistecca alla Fiorentina: Der Superstar der Toskana

Fleischgenuss aus der Toskana Foto: stock.adobe.com/Ne_Cloud

Von unserer Redaktion

Außen knusprig gegrillt, innen zart und rosa, ein markanter Knochen in der Mitte: Die Bistecca alla Fiorentina ist der kulinarische Superstar der toskanischen Küche.

Die Geburtsstunde des Bistecca liegt in der Zeit der Medici im 15. Jahrhundert. Die Medici waren eine einflussreiche Bankiers- und Adelsfamilie, die bis zum 18. Jahrhundert in Florenz herrschte. San Lorenzo war der Schutzheilige der Familie. Ihm zu Ehren ließen die Medicis an seinem Namenstag, dem 10. August, Essen an die Bevölkerung verteilen, über offenem Feuer gegrilltes Fleisch. Ein Brauch, der noch heute in einigen Stadtvierteln gepflegt wird.

Nur eine Rinderrasse ist erlaubt

Chianina, die größte Rinderrasse der Welt
Chianina, die größte Rinderrasse der Welt
Foto: stock.adobe.com/Malgorzata Kistryn

Ein original Bistecca alla Fiorentina muss von der Chianina-Rinderrasse stammen – einer imposanten, weißhaarigen Rindeart aus dem Val di Chiana, bekannt für ihre Größe.  Die Stiere werden bis zu 180 cm groß und 1500 kg schwer. Chianinakühe erreichen eine Widerristhöhe von 160 cm und ein Lebendgewicht von 800 kg.

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Minimalistische Zubereitung

Der Schnitt ist ein klassisches T-Bone- oder Porterhouse-Steak, mindestens vier Zentimeter dick, häufig sogar fünf. Mit einem Gewicht von 1000 bis 1500 Gramm wird es oft von zwei Personen gegessen. Traditionell wird das Fleisch über Holzkohle gegrillt, kräftig bei hoher Hitze, sodass außen eine aromatische Kruste entsteht, das Innere aber saftig und fast roh bleibt. Medium oder durchgebraten ist bei der echten Bistecca tabu. Die Würzung ist minimalistisch: grobes Meersalz, etwas Pfeffer, ein Spritzer Olivenöl – mehr nicht. Purismus als Genussprinzip.

Bistecca Fiorentina
Bistecca Fiorentina im Dry-Ager im Restaurant
Foto: stock.adobe.com/DVisions

Wo die Bistecca heute zuhause ist

Wer die Bistecca alla Fiorentina probieren möchte: In Trattorien rund um den Mercato Centrale oder im Viertel San Frediano wird das Steak noch ganz klassisch zubereitet – mit offenem Grill, Chianina-Fleisch und großem Respekt vor dem Produkt. Viele Restaurants präsentieren dem Gast das rohe Stück Fleisch am Tisch, bevor es auf den Grill kommt. Eine Bistecca ist nur dann echt, wenn sie einfach, rauchig und saftig ist.

Übrigens: Der Name „Bistecca“ selbst soll von dem Englischen „Beefsteak“ stammen – von britischen Besuchern der Feste übernommen und von den Florentinern „italianisiert“. Ein Steak aus Florenz fängt ab 80 bis 100 Euro an.

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