Tauben füttern und mehr: Wann Venedig richtig teuer wird!

Von unserer Redaktion

Venedig – Jahrelang waren die„ Taubenfütterer“ vom Markusplatz verschwunden: Die Stadt Venedig hatte ab dem Jahr 2008 das Füttern der Vögel verboten. Kontrolleure patrouillierten damals auf dem Markusplatz. Auf einmal sind die wilden Anbieter von Maiskörnern und Reis wieder da…

Bis zum Fütterverbot war ein Foto in einem Meer von Tauben ein Pflichtmotiv bei einem Venedigbesuch. Bei Millionen von Touristen pro Jahr führte das zu einer so guten Versorgung der Tauben, dass die sich massiv vermehrten, was zu Schäden an den historischen Bauten geführt hatte. Die Stadt Venedig führte ein Bußgeld von bis zu 500 Euro ein – das zeigte schnell Wirkung. Das Bußgeld gilt auch für das Füttern von Möwen.

Eine Handvoll Reis für 3 Euro

Jetzt sind die ersten illegalen Verkäufer von Reiskörnern und Mais zurück – alles für das perfekte Instagram-Foto. Und manche Touristen greifen zu und posieren in einem Schwarm von Vögeln. Die nächsten Kontrolleure werden nicht lange auf sich warten lassen. Bei mehr als 50 Millionen Touristen pro Jahr greift Venedig hart durch, um die Kontrolle über die 50.000-Einwohner-Stadt zu behalten. Die Bußgelder liegen zwischen 25 und 500 Euro.

Tauben füttern in Venedig
Ein Angebot an Vogelfutter das teuer werden kann

Kein Essen auf Brücken

Was viele Touristen nicht wissen: Das Essen auf Brücken, Stufen, Hochwasserstegen, am Ufer und auf Bürgersteigen ist verboten – genauso wie an Brunnenrändern oder Denkmälern. Wer dagegen verstößt, muss eine Geldstrafe zwischen 100 und 200 Euro zahlen. In besonders schweren Fällen kann auch ein sofortiges Aufenthaltsverbot (DASPO) verhängt werden, nach dem man sich sofort entfernen muss.

Schwimmen verboten

In Venedig ist das Schwimmen und Springen in die Kanäle der Stadt strengstens verboten. Verstöße werden mit einer Geldstrafe von 350 Euro geahndet, außerdem kann auch ein sofortiges Aufenthaltsverbot ausgesprochen werden. Auch das Wegwerfen von Abfall auf die Straßen wird mit 350 Euro bestraft. Wer in Badebekleidung oder oben ohne in Venedig herumläuft, muss bis zu 250 Euro zahlen. Fahrradfahren ist in Venedig nicht erlaubt, und auch das Schieben von Fahrrädern ist nur in bestimmten Bereichen gestattet. Bei Zuwiderhandlung: 100 Euro Strafe. Wer in Venedig wild campt oder zeltet, muss 200 Euro zahlen. Außerdem droht auch in diesem Fall ein Aufenthaltsverbot.

2025 kostet Venedig 10 Euro Eintritt

Auf nur noch etwa 50.000 Einheimische in der Altstadt von Venedig kommen laut Institut der deutschen Wirtschaft etwa 53,7 Millionen Touristenankünfte im Jahr 2023. Das bedeutet 1.074 Ankünfte pro Anwohner. Doppelt schwierig ist, dass die Tagesgäste in der Regel kaum Geld da lassen, dafür aber ihren Müll. Deswegen hat Venedig seit 2024 erstmals Eintritt für die historische Altstadt erhoben. In einer elftägigen Testphase Ende April und Anfang Mai waren knapp eine Million Euro mit 195.000 verkauften Tickets eingenommen worden. Danach war Venedig in der ersten Jahreshälfte nur noch am Wochenende kostenpflichtig.

Aktuell wird das System evaluiert und für 2025 angepasst. Dann soll das Eintrittsgeld auf 10 Euro erhöht werden. Die vom Venezianischen Bürgermeister angedachten Drehkreuze sollen nicht errichtet: Die Anwohner haben sich massiv gewehrt – Drehkreuze kenne man sonst nur aus Freizeitparks wie Disneyland…

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