EXQUISITE KÜCHE – Rekord! 385 Michelin-Sterne für Italien

Sternenregen für Bella Italia. Im neuen Michelin-Führer gehen so viele Sterne wie noch nie nach Italien. Fast 400 italienische Restaurants sind ausgezeichnet worden. Wo es besonders lecker schmeckt…

Die Lombardei ist Italiens kulinarische Nummer 1. Allein in dieser Region sind 60 Sterne-Restaurants ansässig. Kampanien landet mit 48 Restaurants auf Platz 3, das kleine Piemont kommt mit 44 ausgezeichneten Restaurants auf Platz 3. Die meisten Neuzugänge im Guide Michelin hat mit 7 Betrieben die Lombardei, in der Toskana und auf Sizilien sind jeweils fünf neue Sterne-Restaurants dazu gekommen.

Mamma mia, mangiare: Essen in Italien

Zwölf Restaurants in Italien gehören mit drei (!!!) Michelin-Sternen zur absolute Weltspitze der Kulinarik! Drei Sterne bekommen nur die Restaurants, die so überragend sind, dass allein ihre Küche eine Reise wert ist. Die besten italienischen Restaurants liegen übrigens fast alle auf dem Land, außerhalb der großen Metropolen.

Elf italienische Restaurants darunter konnten ihre drei Sterne verteidigen, die Villa Crespi in Orta San Giulio im Piemont ist neu mit an der Spitze. So viel Qualität hat einen Preis: Ein Probier-Menü in einem der Drei-Sterne-Restaurants startet bei etwa 200 Euro, ohne Getränke.

Italiens Weltklasse: Die 3-Sterne-Restaurants ***

***in alphabetischer Reihenfolge

“Da Vittorio” in Brusaporto in der Lombardei

  • Brusaporto hat 5.591 Einwohner*innen und liegt in der Provinz Bergamo in der Lombardei.
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Das Restaurant ist das perfekte Beispiel für einen einladenden Familienbetrieb – mit Hubschrauberlandeplatz. Elegant, aber nicht over the top. Die Speisekarte bietet Gerichte, bei denen der Geschmack im Vordergrund steht und die mit ausgewählten Zutaten zubereitet werden. Die Gerichte beeindrucken durch ihre Präsentation und durch ihren intensiven Geschmack: Im “Da Vittorio” stehen “Tradition und Produkte” im Vordergrund, wie auch der beeindruckende Käsewagen zum Finale beweist.

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Fotos: Screenshot
So sieht das Menü im “Da Vittorio” aus…
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“Dal Pescatore” in Canneto sull’ Oglio in der Lombardei

  • Runate ist ein Dorf mit 31 Einwohner*innen. Runate liegt in der Provinz Mantova in der Lombardei.
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Italienischer Familiensinn kombiniert mit höchster Küche und eigenem Gemüsegarten – und das seit 100 Jahren, mittlerweile geführt in der vierten Generation. Das 100 Jahre alte “Dal Pescatore” ist ein Familienbetrieb auf Weltniveau. Küchenchef Giovanni Santini (46) steht mit Mama Nadia und Oma Bruna in der Küche, Vater Antonio ist Chef des Speisesaals, wo auch Schwiegertochter Valentina arbeitet und Sohn Alberto, der Sommelier ist.

Der Schwerpunkt liegt auf traditionellen Gerichten, die auf höchstem Niveau zubereitet werden. Traditionelle Gerichte wie Kürbistortellini, Risotta alla pilota (mit Salamella Wurst, ein Reisarbeiter-Gericht), Schweinsfüßchen mit knusprigem Kohl und weiße Wassermelonen-Senffrüchten.

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Foto: Screenshot
So sieht das Menü im “Dal Pescatore” aus…
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“Enoteca Pinchiorri” in Florenz in der Toskana

  • Florenz ist die Hauptstadt der Region Toskana und hat etwa 383.000 Einwohner*innen.
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Eine Küche wie ein Feuerwerk, bei dem jeder Gang beeindruckender ist als der letzte. Die Küche der “Enoteca Pinchiorri” beeindruckt durch ihre Opulenz ohne zu übertrieben zu wirken. In Küche macht Riccardo Monco (50) Appetit auf immer mehr. Auch der Service liegt auf Weltniveau genauso wie die Weinkarte.

Das Restaurant feiert in diesem Jahr sein 50. Jubiläum, von kürzer treten keine Spur. Co-Inhaberin Annie Féolde: “Wir müssen uns immer an die Kultur des Landes erinnern, in dem wir leben, denn sie ist unsere Identität. Aber wir müssen versuchen, uns zu verbessern und mit der Zeit Schritt zu halten”.

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“Enrico Bartolini al Mudec” in Mailand in der Lombardei

  • Mailand ist mit etwa 1,4 Millionen Einwohner die zweitgrößte Stadt Italiens und außerdem die Hauptstadt der Region Lombardei.
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Italiens Rekordmeister in der Küche: Keiner Koch in Italien hat mehr Michelin-Sterne in Italien bekommen als Enrico Bartolini (43) – weltweit liegt er auf dem dritten Platz. Sein Credo: “Die Liebe zum Leben ist auch der Wunsch, es zu essen.”

Das Restaurant “Enrico Bartolini” liegt im dritten Stock des Museo delle Culture in Mailand. Der Küchenchef nennt seine Küche “klassisch-zeitgenössisch”. Genauso wie die Einrichtung seines Restaurants, modern, schlicht, aber mit Aura. Aus zwei Probier-Menüs können die Gäste drei oder vier Gänge wählen. Für Weinfans gibt es mehr als 7.000 Weine zur Auswahl.

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“La Pergola” in Rom im Latium

  • Rom ist bekanntermaßen die Hauptstadt Italiens, außerdem die Hauptstadt der Region Latium. Mit mehr als 2,7 Millionen Einwohner*innen ist Rom die größte Stadt Italiens.
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Willkommen in Roms berühmtestem Dachgarten und internationalsten Restaurant Italiens. Italiener und Besucher aus der ganzen Welt lassen sich auf die Warteliste setzen, um einen Tisch im La Pergola zu bekommen. Von der Terrasse des Restaurants erscheint Rom ewig und unglaublich. Das Ambiente ist elegant, mit Teppichen und Sesseln, Silberbesteck, Blumen und Gemälde.

Herz des Restaurants ist die Küche von Heinz Beck (59), die auf mediterraner Grundlage zwischen kühn und international schwankt.

“Le Calandre” in Rubano in Venetien

  • Rubano ist eine kleine Stadt mit etwa 17.000 Einwohner*innen in der Provinz Padua in Venetien.
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Küchenchef Massimiliano Alajmo (48) stellt die Zutaten in den Mittelpunkt und lässt ihr Wesen zum Vorschein kommen. Aufregende Kombinationen, eine sorgfältige Präsentation und perfekte Zubereitungsmethoden. Viele seiner Gerichte hatten einen großen Einfluss auf die Küche Italiens. Sein “Cappuccino di seppia” (Tintenfisch-Cappuccino) ist eines der meist kopierten Gerichte Italiens, während das Risotto liquirizia e zafferano (Risotto mit Süßholz und Safran) zu den Favoriten der Michelin-Inspektoren gehörte.

1981 wurde das Restaurant von Erminio Alajmo und Rita Chimetto eröffnet. Im Jahr 1994 übergaben sie den Betrieb an ihre Söhne Massimiliano und Raffaele, Max in der Küche und Raf als Geschäftsführer. Im Jahr 2003 wurde das Restaurant erstmals mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Massimiliano war der jüngste Küchenchef der Welt war, der diese Auszeichnung erhielt.

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“Osteria Francescana” in Modena in der Emilia-Romagna

  • Modena hat knapp 187.000 Einwohner und liegt in der gleichnamigen Provinz in der Emilia-Romagna.
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Spezialitäten aus Modena und der Emilia,Zutaten wie Parmesankäse, Balsamico-Essig, Tagliatelle und Tortellini, aber auch klassische italienische Gerichte, die Küchenchef Massimo Bottura (60) spielerisch neu interpretiert. Das Restaurant verzichtet auf üppiges Dekor, statt dessen schlichte Eleganz, dazu eindrucksvolle Kunstwerke (der Küchenchef ist Kunstliebhaber). Die “Osteria Francescana” ist eins der bekanntesten Restaurant Italiens.

Seine Leidenschaft fürs Kochen lernte Massimo Bottura von Mutter, Großmutter und Tante. Nach der Schule entschied er sich erst für ein Jura-Studium, das er allerdings 1986 abbrach und sich voll aufs Kochen konzentrierte.

“Piazza Duomo” in Alba im Piemont

  • Alba ist ein Ort mit gut 31.000 Einwohner*innen in der Provinz Cuneo im Piemont.
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Zutaten aus dem Piemont stehen im Vordergrund, einschließlich der berühmten Haselnüsse der Region. Daneben ist Küchenchef Enrico Crippa ständig auf der Suche nach besonderen Produkten und kulinarischen Stilen. Zum Restaurant gehört auch ein Gemüsegarten und Gewächshaus, wo nach seinen Wünschen angebaut wird.

Die Präsentation der Gerichte ist akribisch und besonders ästhetisch. Wie der ungewöhnliche, rosafarbene Speisesaal, der von dem Maler Francesco Clemente mit Fresken bemalt wurde. Beim Blick aus dem Fenster auf die Piazza Duomo hat man das Gefühl, man sitzt in einem besonders leckeren Film.

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“Reale” in Castel di Sangro in den Abruzzen

  • Castel di Sangro ist ein Ort mit etwa 6.500 Einwohner*inner in der Provinz L’Aquila in den Abruzzen. Das “Reale” liegt in einem Kloster außerhalb des Ortes.
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Die Umgebung ist herrlich, aber noch ausgezeichneter ist die Küche. Das “Reale” liegt in einem umgebauten Kloser aus dem 16. Jahrhundert, etwas abgelegen mit Panoramablick. Die Küche ist mittlerweile international so berühmt, dass viele Leute nur wegen ihr anreisen. Küchenchef Niko Romita konzentriert sich auf scheinbar einfachen Gerichten, die jedoch oft das Ergebnis komplexer Zubereitungen und verschiedener Garmethoden sind.

Als die Geschwister Niko und Cristiana Romita die Trattoria ihres verstorbenen Vaters Antonio 2000 übernahmen, hatten sie keine Ahnung von Gastronomie. Niko brach sein Wirtschaftsstudium ab und brachte sich Kochen als Autodidakt bei. 2007 erhielt das Restaurant seinen ersten Stern, seit 2013 haben die Geschwister drei Sterne. Neben dem Klosterkomplex betreiben sie auch eine Kochschule und ein Restaurant-Labor.

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“St. Hubertus” in San Cassiano in Südtirol

  • Das Restaurant “St. Hubertus” liegt im Gadertal in Südtirol in Oberitalien. Der Ort heißt San Cassiano auf italienisch, Sankt Kassian auf Deutsch und San Ćiascian auf Ladinisch (eine Sprache Oberitaliens, die in bestimmten Gebieten heute noch von etwa 30.000 Menschen gesprochen wird). In dem Dorf wohnen etwa 400 Menschen.
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Der Berg ruft! Als zentralen Punkt seiner Kunst bezeichnet Norbert Niederkofler (61), der Küchenchef im “St. Hubertus” in Südtirol, den Respekt vor dem Produkt und die Kenntnis der richtigen Garmethode, um geschmacklich das Beste herauszuholen. Der Schwerpunkt liegt auf lokalen und alpinen Zutaten. Niederkofler ist auch Mit-Gründer der Initiative “Cook the mountain”, der Südtirol eine geschärfte kulinarische Identität zu geben.

Ein offener Kamin im Foyer des St. Hubertus, nur acht Tische im Gastraum: Der Gast fühlt sich in so intimer Atmosphäre schnell heimelig, was auch am extrem herzlichen Service liegt, wie der Guide Michelin lobt.

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“Uliassi” in Senigallia in den Marken

  • Das Restaurant “Uliassi” liegt in der Stadt Senigallia in der Provinz Ancona in den Marken. Knapp 40.000 Menschen leben in in der Stadt an der Adriaküste.
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Zwischen Strand und Hafen überrascht das Restaurant “Uliassi” in Sanigallia mit einer ausgezeichneten Küche – direkt am Strand. Die Berge treffen hier aufs Meer: Fisch und Meeresfrüchte stehen an erster Stelle, dazu kommen traditionelle Wildgerichte aus den Marken. Lokale Zutaten in Kombination mit kulinarischer Tradition.

Das Retaurant “Uliassi” ist ein Gemeinschaftsprojekt der Geschwister Mauro und Catia Uliassi, das 1990 mit viel Enthusiasmus begann. Mauro (64) ist seitdem der Küchenchef. Heute arbeiten 30 Leute für den Betrieb.

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Villa Crespi in Orta San Giulio

  • Das Restaurant “Villa Crespi” liegt in Orta San Giulio in der Provinz Novara im Piemont. Ungefähr 1.100 Menschen leben in dem kleinen Ort.
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Schon optisch ist die Villa Crespi ein extravagantes Prachtexemplar. 1879 ließ Cristoforo Benigno Crespi dieser Villa mit überdimensionalem Türmchen im maurischen Stil erschaffen. Ein üppiges Dekor mit exotischem Charme. Der wurde bis heute erhalten und sorgfältig renoviert. Das tatsächliche Schmuckstück der Villa Crespi ist tatsächlich die Küche…

… Antonino Cannavacciuolo (47) erkochte in diesem Jahr erstmals drei Sterne. Aus dieser Küche kommt das Herzblut des Kochs. Ein Menü hat der Sternekoch sogar “Seele” getauft. Tecnnisches Können und Präzision, dazu klare und eindeutige Aromen. Dazu ein aufmerksamer Service und eine Weinauswahl aus der ganzen Welt.

Bei Italien fängt selbst der internationale Direktor des Guide Micheln an zu schwärmen an. „385 Sternerestaurants mit vielen unterschiedlichen Kochpersönlichkeiten und großer geografischer Vielfalt. Der Rekord für Italien unterstreicht, wie herausragend Tradition und Innovation zu kulinarischen Erlebnissen voller Emotionen, Geschichte und Geselligkeit passen”, lobt Gwendal Poullennec bei der Vorstellung des Michelin-Führers 2023.

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geschrieben von Annie Kayser, zuerst veröffentlicht am 25. November 2022

Quelle: eigene Recherche, Guide Michelin, Unternehmensseiten

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