NORDITALIEN – Notstand ausgerufen!

Die schlimmste Trockenheit seit 70 Jahren: Seit mehr als 100 Tagen hat es in Norditalien nicht mehr geregnet. Die Wasserkraftwerke produzieren 40 Prozent weniger Strom. Die Landwirtschaft rechnet mit mindestens 30 Prozent weniger Ernte. Regen ist nicht in Sicht. Dafür will der Bischof von Mailand jetzt beten.

Der Wasserdurchfluss des Pos hat sich innerhalb von zwei Wochen halbiert. Noch können Felder via Wasserpumpen bewässert werden. Die Frage – wie lange noch. Der Po sinkt jeden Tag ein paar Zentimeter mehr.

Beosrgniserregend! Satelliten-Aufnahmen von 2021 und 2022

Dramatische Aufnahmen von oben: Das untere Bild zeigt ganz deutlich, wie ausgetrocknet der Po in diesem Sommer ist, vor allem in der rechten Bildhälfte

Neben der weltweiten Energie-Knappheit aufgrund des Ukraine-Kriegs trifft die Trockenheit Italien jetzt mit aller Härte. In Piacenza musste das erste Kraftwerk mangels Wasser abgestellt werden. Wasserkraftwerke gibt es vor allem in dem akut betroffenen Norden des Landes. Sie decken normalerweise 20 Prozent des italienischen Strombedarfs.

Arme des Pos sind ausgetrocknet

Drohnenflug über einen ausgetrockneten Po-Arm. “Bei Sermide, nahe Ferrara, ist ein Arm bereits ausgetrocknet”, steht u. a. in dem Tweet. (siehe Titelbild)

In der Lombardei wurde am Freitag der Notstand ausgerufen. Die Menschen sollen Wasser nur sparsam für den nötigsten Verbrauch verwenden. Die Regionalregierung empfiehlt den Gemeinden auf jeden nicht-existenziellen Wasserverbrauch zu verzichten. Dazu gehören Straßenreinigung, das Bewässern von Parks, Golf- und Fußballplätzen.

Mailands Bürgermeister Beppe Sala verkündet am Samstag die ersten Maßnahmen via Facebook: Bis auf die Trinkwasserspender werden alle Brunnen abgestellt. Die Stadt stelle ab sofort das Bewässern der Grünflächen ein. Der Bürgermeister ruft zu sparsamen Energieverbrauch auf.

Rom: Auch der Tiber hat Niedrigwasser

Durch den niedrigen Wasserpegel sind die Überreste einer Brücke des Kaisers Nero aufgetaucht, so dieser Tweet.

Im Piemont wird das Wasser bereits in mehr als 200 Gemeinden rationiert. Tendenz steigend.

Die Wettervorhersage für den Rest des Monats: weiterhin trocken und heiß. Die Temperaturen sollen in weiten Teilen des Nordens um die 40 Grad erreichen. Mehr als 10 Grad über dem Normalwert.

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Ganz ffrisch

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zuerst veröffentlicht am 25. Juni 2022

Titelbild/Montage – Foto: bonottomario/GettyImages via canva.com

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