Erster Weltkrieg – Massengrab im Trentino

Die „Operation Lawine“ ist tödlich. Fast 100 österreichisch-ungarische Soldaten sterben bei diesem Manöver im Ersten Weltkrieg im Trentino. Jetzt wurde ein Massengrab entdeckt, dank des Tagebuch eines Zeitzeugen.

Waren in der Vergangenheit Leichenfunde aus dem Ersten Weltkriegen eher zufällig – und vor allem nach Gletscher-Schmelze – forschen Archäologen der Provinz Trient jetzt mit Hilfe dieses alten Tagebuchs. Dank der Hinweise entdecken sie oberhalb des Tonale-Passes Anfang August ein erstes Grab, einen Granaten-Krater mit zwölf Leichen.

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Das Weltkriegs-Grab in den italienischen Alpen

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Mehr als 100 Jahre nach ihrem Tod bergen Wissenschaftlicher die sterblichen Überreste von zwölf Gefallenen aus dem ersten Weltkrieg im Trentino

Neben Knochen und Skelett-Resten wurden auch persönliche Ausrüstung wie Steigeisen, Stiefel, Reste von Gasmasken und Werkzeuge gefunden. Die Gegenstände sind allerdings so vermodert, dass eine Identifizierung der Gefallenen nicht mehr möglich ist.

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Ein Wissenschaftlicher bei der Ausgrabung auf dem Berg
Fotos: Provincia autonoma di Trento/ Archivio Ufficio Stampa PAT

Die Untersuchungen gehen auf den Sergio Boem, Enkel eines italienischen Offiziers im Ersten Weltkrieg im Trentino. Boem hatte im Tagebuch seines Großvaters Ubaldo Ingravalle Informationen über ein Massengrab entdeckt. Seitdem forscht Boem selbst zur Geschichte des italienischen Alpenbataillons „Val Camonica“ (sein Buch: „Sui prati del Tonale 94 stelle alpine“ ).

Laut Boem könnte oberhalb des Tonale-Passes im Trentino eines der größten Massengräber des Ersten Weltkriegs liegen. Laut Tagebuch sollen dort 94 österreichisch-ungarische Soldaten (aus dem heutigen Ungarn und Rumänien) in einem Grab von zwölf Meter Durchmesser liegen.

Das Unternehmen „Lawine“ am 13. Juni 1918 war ein vergeblicher Versuch des damaligen Österreich-Ungarn, die Kriegsverläufe zu seinen Gunsten zu beeinflussen.

Die sterblichen Überreste der gefallenen Weltkriegs-Soldaten aus dem Trentino werden aktuell in der Universität Durham in Großbritannien untersucht. Sie werden anschließend auf einem Soldatenfriedhof im Trentino beigesetzt.

Die Bergung der sterblichen Überreste

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Titelbild: Provincia autonoma di Trento/ Archivio Ufficio Stampa PAT

Quellen: eigene Recherche; Autonome Provinz Trient: „Passo del Tonale: recuperati i resti di dodici soldati austroungarici in una fossa comune“

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