Ein schneller Espresso in Mailänder Capo in B ist eine Spezialität aus Triest Foto: stock.adobe.com/ TTLmedia
In Italien ist Kaffee nie einfach nur Kaffee. Ob Triest, Turin oder Neapel – jede Stadt hat ihre eigenen Rituale und Vorlieben, wenn es um den kleinen schwarzen Muntermacher geht.
Italien gehört zu den größten Kaffeekonsumenten Europas: Durchschnittlich trinkt jede Italienerin und jeder Italiener rund 3 bis 4 Tassen Espresso am Tag. Dabei ist Kaffee hier mehr als bloß ein Muntermacher – er ist eine Miniatur der regionalen Kultur: Von Triest bis Palermo gibt es feine Unterschiede, wie ein „caffè“ bestellt und getrunken wird.
Triest: Kaffee auf habsburgische Art

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In Triest, der Kaffeehauptstadt Italiens, ist der Einfluss der alten Habsburger Monarchie noch immer spürbar. Wer hier einen einfachen Espresso möchte, bestellt einen „Nero“. Ein „Capo“ ist ein kleiner Espresso mit wenig Milchschaum, der „Capo in B“ wird zusätzlich in einem Glas serviert. Wegen der mitteleuropäischen Tradition findet man in Triest auch Filterkaffee-ähnliche Zubereitungen, die im restlichen Italien eher unüblich sind. Die Stadt zählt bis heute mehr Kaffeeröstereien als jede andere Region Italiens.
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Turin: Heimat des Schicht-Kaffees

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Turin ist die Heimat des Bicerin – einer traditionsreichen Spezialität, bei der heiße Schokolade, Espresso und Sahne sorgfältig übereinandergeschichtet werden. Das Getränk entstand im 18. Jahrhundert in den Cafés rund um die Piazza della Consolata. Man trinkt die Schichten, ohne vorher umzurühren.
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Neapel: Kaffee als kleine Zeremonie

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In Neapel ist der Espresso ein sozialer Akt. Er wird an der Bar im Stehen getrunken, aber oft bleibt man dabei auch für ein Schwätzchen mit dem Barista oder anderen Gästen. Der Espresso selbst ist besonders stark. Manche Bars geben jedoch schon beim Brühen Zucker hinzu, was dem Kaffee eine gewisse Süße verleiht. Ein weiteres neapolitanisches Ritual ist der „Caffè sospeso“: Wer einen Espresso bestellt, bezahlt gleich zwei – einen für sich und einen für einen, der sich vielleicht keinen leisten kann.
Rom: Espresso als tägliches Ritual

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Rom liebt den schnellen Genuss. Ein Espresso nach dem Mittagessen gehört hier zum guten Ton, während der Cappuccino streng als Frühstücksgetränk gilt. Wer nach zwölf Uhr noch Milchschaum bestellt, erntet gelegentlich ein nachsichtiges Lächeln – oder ein sehr höfliches Nicken. In den Bars rund um die römischen Piazze zählt nicht die Geschwindigkeit, sondern der kleine Moment der Pause, den der „caffè“ erlaubt.
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Mailand: Eleganz im Espresso-Tempo

Mailand ist die Bühne der Eleganz und Effizienz. Hier läuft der Caffè-Besuch wie eine gut geprobte Choreografie: Bon holen, Espresso trinken, Bon abgeben. Alles innerhalb weniger Minuten. Die Marmortheken glänzen, die Espressomaschinen zischen, und wer länger als nötig verweilt, wirkt fast schon aus der Zeit gefallen.
Sizilien: Kaffee trifft auf Granita

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Auf Sizilien schließlich passt sich der Kaffee dem Klima an. Besonders im Sommer wird die „Granita di Caffè“ zum erfrischenden Lieblingsgetränk. Halbgefroren, süß und kraftvoll, oft mit einer Haube aus frisch geschlagener Sahne serviert – eine perfekte Mischung aus Dessert und Lebenselixier.
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