Mit der Eisenbahn unterwegs rund um den Ätna auf Sizilien Foto: stock.adobe.com/Nathan
Von unserer Redaktion
Italien ist nicht nur das Land der Kunst, Kultur und Kulinarik, sondern auch ein Paradies für Eisenbahnliebhaber. Ob dampfende Lokomotiven, enge Serpentinen oder spektakuläre Brücken – hier sind fünf der schönsten historischen Bahnstrecken Italiens.
Abseits der modernen Hochgeschwindigkeitszüge wie dem Frecciarossa gibt es historische Bahnstrecken, die mit nostalgischem Charme, atemberaubenden Landschaften und einer Zeitreise in die Vergangenheit locken. Ob in den Alpen, auf Sizilien oder Sardinien – jede dieser Strecken bietet eine einmalige Möglichkeit, die Schönheit Italiens aus einer entschleunigten Perspektive zu entdecken.
Die Transsardinische Eisenbahn: Insel-Nostalgie

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Die Ferrovia Turistica della Sardegna, oft einfach als „Transsardinische Eisenbahn“ bezeichnet, führt durch das raue und unberührte Herz Sardiniens. Die Strecke zwischen Mandas und Arbatax ist eine der beeindruckendsten: Auf rund 160 Kilometern schlängelt sich die historische Schmalspurbahn durch wilde Berglandschaften, dichte Wälder und vorbei an tiefen Schluchten. Die Reise dauert mehrere Stunden, bietet aber einen unvergleichlichen Blick auf das ländliche Sardinien – weit weg von den Touristen-Hotspots an der Küsten. Ein besonderes Highlight: Die historische Dampflok, die an bestimmten Tagen zum Einsatz kommt.
Die Centovalli-Bahn: Eine Reise durch hundert Täler

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Die Centovalli-Bahn verbindet das italienische Domodossola mit dem schweizerischen Locarno und gilt als eine der spektakulärsten Alpenbahnen Europas. Der Name „Centovalli“ bedeutet „hundert Täler“ – und genau durch diese führt die Strecke. Über beeindruckende Viadukte, durch enge Schluchten und vorbei an tiefblauen Bergseen schlängelt sich der Zug durch eine traumhafte Landschaft, die sich je nach Jahreszeit in völlig unterschiedlichen Farben präsentiert. Der Höhepunkt der Reise: Die Fahrt über das spektakuläre Isorno-Viadukt, das hoch über einer tiefen Schlucht thront.
Die Ferrovia Circumetnea: Rund um den Ätna
Wer den Vulkan Ätna auf Sizilien aus einer einzigartigen Perspektive erleben möchte, sollte mit der Ferrovia Circumetnea fahren. Diese historische Schmalspurbahn umrundet auf 110 Kilometern den größten aktiven Vulkan Europas und bietet dabei spektakuläre Ausblicke auf die Lavalandschaften, Weinberge und kleinen Bergdörfer. Die Fahrt startet in Catania und führt durch eine faszinierende Szenerie, in der sich schwarze Lavafelder mit üppigen Orangenhainen abwechseln. Besonders reizvoll ist die Reise im Frühling, wenn der Kontrast zwischen schneebedecktem Ätna und blühenden Zitronenbäumen besonders eindrucksvoll ist.
Die Porrettana-Bahn: Die älteste Gebirgsbahn Italiens

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Die Ferrovia Porrettana wurde 1864 als erste Gebirgsbahn Italiens eröffnet und verbindet die Toskana mit der Emilia-Romagna. Sie führt von Pistoia nach Bologna und überquert dabei den Apennin. Besonders beeindruckend sind die historischen Brücken, Tunnel und Viadukte, die aus dem 19. Jahrhundert stammen. Die Strecke war einst eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Nord- und Mittelitalien, wurde aber nach dem Bau der schnelleren Hauptstrecken in Vergessenheit geraten. Heute ist sie ein Geheimtipp für Bahnliebhaber, die eine Zeitreise in die goldene Ära der Eisenbahn unternehmen möchten.
Die Ferrovia dei Templi: Mit der Bahn durch die Antike

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Die Ferrovia dei Templi in Sizilien verbindet Agrigent mit Porto Empedocle und führt durch eine der faszinierendsten archäologischen Landschaften Italiens: das Tal der Tempel. Während der Zug gemütlich durch Olivenhaine und entlang der Mittelmeerküste rollt, eröffnen sich atemberaubende Blicke auf die antiken Tempelruinen, die als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet sind. Ein absolutes Highlight ist die Fahrt mit einem historischen Dampfzug.