Die Cala Maestra auf Montecristo Foto: stock.adobe.com/alarico73
Von unserer Redaktion
Montecristo – schon der Name klingt nach Abenteuer, Schatzsuche, Piratenfilm. Wer hierhin möchte, braucht eine Genehmigung – und Geduld.
Die kleine Felseninsel im Tyrrhenischen Meer – zwischen Korsika und dem toskanischen Festland – ist berühmt aus Alexandre Dumas’ Roman „Der Graf von Monte Cristo“. Nur 2.000 Menschen pro Jahr dürfen hin. Zehn Quadratkilometer Granit, ein paar Ruinen, keine Straßen, keine Bewohner – und ein streng geschützter Orte Italiens.
Strenge Vergabe der Besuchererlaubnis
Zuständig für die Besuchererlaubnis ist der Nationalpark des Toskanischen Archipels. Der Antragsprozess ist formell: Anfang des Jahres werden die Besuchsslots freigegeben und sind in der Regel sehr schnell ausgebucht. Der Zugang erfolgt ausschließlich über geführte Tagesbesuche, die auf die wenigen Zeitfenster im Jahr begrenzt sind.
Streng geschütztes Naturreservat
Montecristo steht seit 1970 unter strengem Naturschutz. Ziel ist es, die einzigartige Flora und Fauna der Insel dauerhaft zu bewahren. Die Vegetation ist typisch mediterran: Rosmarin, Zistrosen, Heidekraut, Wacholder und immergrüne Kiefern bedecken weite Teile des felsigen Geländes. Besonders bekannt ist die Insel für ihre Population wild lebender Montecristo-Ziegen – eine robuste, inselspezifische Art. Auch seltene Zugvögel nutzen Montecristo als Zwischenstation.
Die Brutzeiten der Vögel bestimmen den Besuchszeitraum: Erlaubt sind Ausflüge nur vom 2. März bis 15. April sowie vom 15. Mai bis 31. Oktober. In den Wochen dazwischen bleibt die Insel komplett gesperrt.

Foto: stock.adobe.com/AlexMastro
Kein Tourismus im klassischen Sinn
Auf Montecristo gibt es keine touristische Infrastruktur. Keine Hotels, keine Cafés, keine sanitären Anlagen. Wer die Insel besucht, muss Verpflegung, Wasser und Sonnenschutz selbst mitbringen. Übernachtet wird nicht – die Besuche enden am späten Nachmittag. Auch Wanderungen sind klar reglementiert: Besuchergruppen dürfen sich nur auf markierten Wegen bewegen, um die empfindliche Vegetation nicht zu stören.
Anzeige
🇮🇹☀️ Perfekt für deinen Strandtag in Italien: diese supergroße, sandfreie Stranddecke (210 × 200 cm) von SKYREH begleitet dich entspannt ans Meer. ➔ [Hier bei Amazon entdecken]
Ein Ort mit Geschichte
Montecristo war über Jahrhunderte unbewohnt, wurde jedoch zeitweise von Einsiedlern, später von Mönchen besiedelt. Das Kloster San Mamiliano war einst ein Ort der Abgeschiedenheit und des Rückzugs. Im 19. Jahrhundert wurde die Insel Eigentum des italienischen Königshauses und diente als Jagdrevier. Später stand sie unter Verwaltung des italienischen Staates. Die einzige Anlegestelle ist Cala Maestra an der Westküste.
Legenden um einen Schatz
Archäologische Spuren deuten darauf hin, dass Montecristo auch als Rückzugsort für Piraten und Schmuggler gedient haben könnte. Die abgeschiedene Lage, die schwer zugänglichen Felsküsten und die strategische Position zwischen den Seehandelsrouten machten die Insel für Seeräuber attraktiv – wie auch andere Eilande des Toskanischen Archipels.
Der Legende nach versteckten Mönche des Klosters San Mamiliano im 16. Jahrhundert sogar einen Schatz, um ihn vor Überfällen zu sichern – ein Motiv, das später Alexandre Dumas in seinem Roman „Der Graf von Monte Cristo“ aufgriff und literarisch ausschmückte. Ob es je einen Schatz gab, ist ungewiss. Was bleibt, ist der Mythos einer Insel voller Geschichten – irgendwo zwischen Realität, Legende und Fiktion.
Anzeige
🇮🇹☕ Was wäre ein echter Espresso ohne die richtige Tasse? Hol dir das Bar-Gefühl direkt nach Hause! ➔ [Hier bei Amazon entdecken]